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Welt feiert Wagner mit „Ring“-Exzessen

International wird der Opernkomponist Richard Wagner anlässlich seines 200. Geburtstages international gefeiert, wobei die monumentale Tetralogie „Ring des Nibelungen“ oftmals im Zentrum des Geschehens steht. Im Folgenden ein Überblick über die Höhepunkte.

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Bayreuth: Das Jubiläumsprogramm der Stadt Bayreuth beginnt am 6. Jänner mit einem Comedyprogramm der österreichischen Blechbläserformation „Mnozil Brass“. Am Tag des 200. Geburtstags, am 22. Mai, gibt es dann ein Konzert im Festspielhaus unter Dirigent Christian Thielemann. Vom 7. Juli an werden in der Oberfrankenhalle in Kooperation mit der Oper Leipzig und dem Gewandhausorchester Frühwerke Wagners aufgeführt. Vom 25. Juli bis zum 28. August finden dann die Bayreuther Festspiele statt. Dabei feiert ein neuer „Ring des Nibelungen“ in der Regie von Frank Castorf Premiere.

Berlin: Hier läuft noch bis 17. Februar in der Akademie der Künste die Ausstellung „Wagner 2013. Künstlerpositionen“. Dabei stellen Kunstschaffende von Jürgen Flimm bis Jonathan Meese Sichtweisen auf den Komponisten vor. Unter dem Titel „Wagner-Kino“ bietet das Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum von 25. April bis 31. Mai einen Film- und Veranstaltungszyklus. Am 28. April bringt die Staatsoper (derzeit im Schillertheater) eine Neuinterpretation des „Fliegenden Holländers“ von Philipp Stölzl heraus, bevor man am 3. März mit Guy Cassiers „Götterdämmerung“ und am 3. Oktober mit seinem „Siegfried“ eine Koproduktion mit der Scala initiiert.

Dessau: Das Anhaltinische Theater Dessau würdigt Wagner mit einem neuen Ring - womit das Gesamtkunstwerk erstmals seit 50 Jahren wieder auf der Bühne zu sehen ist. Der „Siegfried“ feiert am 30. März Premiere, die „Walküre“ folgt im September 2014, das „Rheingold“ im Februar 2015.

Dijon: Einen wahren Exzess liefert man sich in der Opera de Dijon. Hier feiert man die Neuinszenierung des kompletten „Rings“ - an zwei Tagen, mithin sogar kompakter als Wagner selbst es vorgesehen hatte. „Rheingold“ und „Walküre“ sind am 5. Oktober zu sehen, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ folgen am 6. Oktober.

Dresden: Hier lautet das Motto „Wo Wagner Wagner wurde“. Am 25. Mai ist ein Sängerfest für den Komponisten geplant. Am 18. und am 21. Mai dirigiert Christian Thielemann, Chef der Staatskapelle Dresden, zwei Konzerte zu Ehren Wagners unter Beteiligung von Jonas Kaufmann. In der Semperoper feiert „Der Fliegende Holländer“, der einst in Dresden uraufgeführt wurde, am 15. Juni Premiere.

Genf: Im Grand Theatre Geneve setzt man - nomen est omen - auf Großes. „Rheingold“ eröffnet am 3. März den Neuinszenierungsreigen des „Rings“, der im Oktober mit „Walküre“ und im Jänner 2014 mit „Siegfried“ fortgesetzt und schließlich im März 2014 mit „Götterdämmerung“ beschlossen wird. Während Regieveteran Dieter Dorn für die Bühne verantwortlich zeichnet, wurde für den Graben Ingo Metzmacher ans Pult gerufen.

Leipzig: Am 19. Jänner feiert in Wagners Geburtsstadt ein „Ring für Kinder“ Premiere. Das Frühwerk „Die Feen“ in Kooperation mit den Bayreuther Festspielen hat am 16. Februar Premiere. Eine Sonderausstellung „Wagnerlust & Wagnerlast“ beginnt am 13. März im Stadtgeschichtlichen Museum. Ein viertägiger Internationaler Richard-Wagner-Kongress startet am 18. Mai. Die Richard-Wagner-Festtage sind vom 16. bis 26. Mai geplant, am 22. Mai soll es einen Festakt geben. Am 5. und 6. Juli ist eine multimediale Performance der Gregor-Seyffert-Compagnie, der finnischen Rock-Celloband Apocalyptica und dem MDR-Sinfonieorchester unter dem Titel „Wagner Reloaded“ vorgesehen.

Mailand: Nachdem man bereits zur Saisoneröffnung mit dem neuen „Lohengrin“ den Unmut manches Verdi-Fans im Jubiläumsjahr auf sich gezogen hatte, legt die Scala nach. In Zusammenarbeit mit der Berliner Staatsoper wird zwischen 17. und 29. Juni zweimal der „Ring“ in der von Wagner intendierten Abfolge von einer Woche gespielt.

München: Die Bayerische Staatsoper zeigt ihren heuer von Andreas Kriegenburg neu gestalteten „Ring des Nibelungen“ auch im Jubiläumsjahr. Zudem setzen die Münchner Opernfestspiele (27. Juni bis 31. Juli) einen Wagner-Schwerpunkt.

New York: Auch die Met lässt sich zum Jubiläum nicht lumpen und präsentiert am 15. Februar die Premiere von „Parsifal“ unter Daniele Gatti. Neben Rene Pape als Gurnemanz und Katarina Dalayman als Kundry wurde für die Titelrolle Startenor Jonas Kaufmann verpflichtet, der am 2. März bei den Kinoübertragungen der Met weltweit zu sehen sein wird. Überdies ist zwischen 6. April und 11. Mai ein dreimaliger Durchgang mit Robert Lepages bejubeltem „Ring“ angesetzt.

Nürnberg: Das Germanische Nationalmuseum ist im Besitz der Originalpartitur der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“. Dazu gestaltet das Haus vom 21. Februar bis 2. Juni eine Sonderausstellung. Am Staatstheater Nürnberg startet man überdies mit „Rheingold“ im Dezember 2013 einen neuen Ring, der in der Saison 2016 mit der „Götterdämmerung“ seinen Abschluss finden soll.

Palermo: In der sizilianischen Metropole vollendete Wagner seinen „Parsifal“ während eines Kuraufenthalts. Im dortigen Teatro Massimo nimmt man sich stattdessen des Geschmeides an und bringt zwischen 22. Jänner und 23. November den gesamten „Ring“ in einer neuen Fassung von Regisseur Graham Vick.

Paris: Auch an der Opera de Bastille vertraut man auf den „Ring“, für den wieder Philippe Jordan als Dirigent für die Inszenierung von Günter Krämer fungiert. Die Aufführungen von „Rheingold“ starten am 29. Jänner, „Walküre“ folgt ab 17. Februar, „Siegfried“ ab 21. März und „Götterdämmerung“ ab 21. Mai.

Zürich: In Wagners einstigem Exilort feiert man im Rahmen der Festspiele am 14. Juni die Premiere von „Richard Wagner: Wie ich Welt wurde“. Hans Neuenfels zeichnet für die „Fantasie in zwei Akten“ mit Musik aus dem Werk von Wagner verantwortlich. Die Wagner-Premiere am Opernhaus Zürich ist mit dem „Fliegenden Holländer“ bereits am 9. Dezember 2012 erfolgt. „Tannhäuser“ wird am 13. Jänner wieder aufgenommen, „Parsifal“ am 28. März.

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