Die teuersten Viertel der Stadt
Istanbul gehört laut einer Studie von PriceWaterhouseCoopers (PwC) neben München und Warschau zu den interessantesten Märkten für Immobilieninvestoren. Die Preise für Neubauten sind in den letzten zwei Jahren um 13 Prozent gestiegen. Vor allem Investoren aus dem Mittleren Osten kaufen Wohnungen im 100-Stück-Paket.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Die türkische Millionenmetropole ist im Wandel begriffen. Immer neue Konzerne siedeln sich an der Schnittstelle zwischen Okzident auf den Orient an und locken Tausende junge Arbeitskräfte an den Bosporus. Doch statt wie früher bis zur Ehe bei den Eltern zu wohnen, suchen die 20- und 30-jährigen Türken ihre Unabhängigkeit in eigenen Wohnungen. Am Stadtrand entstehen riesige Neubausiedlungen - doch die können den Bedarf längst nicht decken.
Taksim: Hip und begehrt
Für Investoren sind die steigenden Wohnungspreise äußerst verlockend. „Sie lieben diese Stadt und sind ganz verrückt danach, hier zu investieren“, sagt Serkan Yurek von der Immobilienplattform Myvillaturkey.com dem Immobilienmagazin „A Place in the Sun“. „Erst kürzlich kaufte einer meiner Investoren 200 Wohnungen zum Stückpreis von 60.000 US-Dollar (48.000 Euro). Einen Monat später waren sie 80.000 US-Dollar wert.“
Für Wohnungen direkt im begehrten Zentrum der Stadt müssen Investoren schon deutlich tiefer in die Tasche greifen. Einer der vielversprechenden Stadtteile ist Beyoglu. Die vielen Einkaufsmöglichkeiten locken vor allem Touristen an, und viele der dortigen Häuser wurden in den vergangenen Jahren renoviert. Vor allem im Viertel Taksim gibt es noch viel Potenzial, glaubt Cameron Deggin vom britischen Immobilienexperten Places Overseas. Als Kulisse des neuen James Bond „Skyfall“ dürfte es weitere Interessenten anlocken.
Millionen für den Blick aufs Wasser
Places Overseas verkauft dort Garconnieren um 260.000 Euro. Sie werden normalerweise für rund 1.800 Euro im Monat untervermietet oder für 300 bis 400 Euro die Nacht an Tagestouristen vergeben. „Mit seiner Gehdistanz zu den Sehenswürdigkeiten im Zentrum und dem modernen Flair ist Taksim das Einstiegslevel für Luxus“, so Deggin. Wer wirklich was auf sich hält, der kauft sich eines der 600 Yali - der Ferienhäuser aus dem 19. Jahrhundert direkt am Ufer des Bosporus. Sie sind vor allem deshalb so begehrt, weil es mittlerweile verboten ist, näher als 500 Meter zum Wasser zu bauen.

Fotolia/maxbaer
Ferienhäuser am Ufer des Bosporus
Bis zu 100 Mio. Euro kann so ein osmanischer Wohntraum kosten, üblicherweise kosten sie jedoch so um fünf bis sieben Millionen. Wer Glück hat bekommt eine Haushälfte schon um 2,8 Mio. Euro. 550 m² Wohnfläche verteilen sich auf drei Zimmer und drei Vorräume sowie einen kleinen Garten. Besonders beliebt sind diese Häuser bei Russen und Investoren aus dem Mittleren Osten.
Das teuerste Pflaster ist jedoch Nisantasi - eingebettet zwischen Taksim und dem Businessviertel Levent - mit dem höchsten Ausländeranteil. Entlang der vier Avenues reihen sich teure Boutiquen, schicke Restaurants und angesagte Nachtclubs. Eine Zweizimmerwohnung kostet dort laut Place Overseas im Schnitt 330.000 Euro oder 1.700 Euro Miete.
Links: