Unruhen in Zentralafrika - Frankreich schickt Soldaten
Frankreich hat zum Schutz seiner Botschaft in der Hauptstadt Bangui in der Zentralafrikanischen Republik Soldaten zum Einsatz gebracht. Mit diesem Schritt reagierte Präsident Francois Hollande gestern auf Proteste vor der Botschaft, bei denen Steine geworfen wurden und einige sogar das Gelände betraten.
Die ehemalige Kolonialmacht hat etwa 250 Soldaten auf dem Flughafen von Bangui stationiert, die einer Friedensmission angehören. Das französische Präsidialamt teilte mit, die Maßnahmen zum Schutz der Botschaft und der französischen Bürger würden solange beibehalten wie nötig.
Rebellen verlangen Kapitulation der Armee
Die Lage in der Zentralafrikanischen Republik spitzte sich über die Weihnachtstage deutlich zu. Rebellen nahmen eine weitere Stadt ein und forderten die Armee auf, sich zu ergeben. Regierungstreue Demonstranten griffen in der Hauptstadt Bangui die Botschaft der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich an, der sie in dem Konflikt Untätigkeit vorwarfen.
Die Rebellen seien am Dienstag mit Autos und Motorrädern in die Stadt Kaga Bandoro, rund 300 Kilometer nördlich von Bangui, eingefahren, verlautete aus Militärkreisen. Dort hätten sie mit schweren Waffen strategische Ziele unter Beschuss genommen. Die Regierungstruppen leisteten den Angaben zufolge nur kurz Widerstand und zogen sich dann nach Sibut zurück, das auf halber Strecke zwischen Kaga Bandoro und Bangui liegt.
Kaga Bandoro ist die vierte Bezirkshauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, die nun unter der Kontrolle der Rebellen ist. Die schlecht ausgerüsteten Regierungstruppen konnten den Aufständischen bisher wenig entgegensetzen. Das Rebellenbündnis Séléka („Allianz“), in dem sich mehrere Gruppen von Aufständischen zusammengeschlossen haben, verlangte bisher von der Regierung die Umsetzung mehrerer Vereinbarungen aus in den vergangenen Jahren unterzeichneten Friedensabkommen.