Russland weiht letztes Teilstück von Pazifikpipeline ein

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Russland hat gestern den letzten Abschnitt einer Pipeline von Sibirien zum Pazifik in Betrieb genommen, die den Absatz russischen Erdöls insbesondere in den USA erhöhen soll. Das feierlich eröffnete, mehr als 2.000 Kilometer lange Teilstück der ESPO-Pipeline verbindet Skoworodino in der Region Amur im äußersten Osten Russlands mit Kosmino an der russischen Küste am Japanischen Meer, wie die russische Nachrichtenagentur RIA-Nowosti weiter berichtete.

Bisher mit Eisenbahn transportiert

Anfangs können dem Bericht zufolge jährlich 30 Millionen Tonnen Öl durchgeleitet werden, die Kapazität solle dann auf 50 Millionen Tonnen Öl erhöht werden. Bisher wurde russisches Öl mit der Eisenbahn von Skoworodino nach Kosmino transportiert, wo es für den Export auf Öltanker verladen wird.

Das neue Teilstück werde „die Infrastrukturkapazitäten der Regionen in Russlands äußerstem Osten beträchtlich vergrößern“, sagte der russische Staatschef Wladimir Putin, der die Einweihungszeremonie via Videokonferenz verfolgte. Die Inbetriebnahme sei „ein bedeutendes Ereignis“.

Die neue Pipeline dient laut Putin dazu, russisches Öl nach Japan, in das boomende Schwellenland China, die USA, aber auch nach Südkorea, Singapur, auf die Philippinen und nach Taiwan zu liefern. Der Chef des Pipelinebetreibers Transneft, Nikolai Tokarew, sagte bei der Einweihungsfeier nach Angaben der Transneft-Website, 35 Prozent des Öls in Kosmino gingen an die USA, rund 30 Prozent an Japan und 28 Prozent an China. In der Vergangenheit hatte Russland mehrmals vergeblich versucht, auf dem US-Öl- und Gasmarkt in größerem Umfang Fuß zu fassen.