Polizist erschießt im Norden Afghanistans fünf Kollegen
Im Norden Afghanistans hat heute ein Polizist fünf Kollegen erschossen. Das teilte der Polizeichef der Provinz Dschawsdschan, Abdul Asis Gairat, mit. Der Angreifer war demnach der Chef eines Polizeipostens in der Provinz, bei den Opfern handelte es sich um Polizisten, die von US-Soldaten ausgebildet werden, um nach dem Abzug der ausländischen Kampfeinheiten ab 2014 die innere Sicherheit zu gewährleisten. Der Täter sei nach dem Vorfall zu den aufständischen Taliban übergelaufen, sagte Gairat.
Kurz vor dem Angriff aus dem Norden Afghanistans war ein weiterer „Angriff von innen“ bekanntgeworden, der sich heute in der Hauptstadt Kabul ereignete. Eine afghanische Polizistin erschoss dort einen ausländischen zivilen Berater der NATO-Truppen. Die Angreiferin habe in ihrer afghanischen Polizeiuniform einen zivilen Berater der NATO im Hauptquartier der afghanischen Polizei tödlich getroffen, sagten Mitarbeiter der afghanischen Sicherheitskräfte. Über die Staatsangehörigkeit des Getöteten wurde zunächst nichts bekannt. Die NATO-Truppe ISAF bestätigte den Vorfall.
Die Afghanistan-Truppe ISAF hat seit langer Zeit Probleme mit „Angriffen von innen“, bei denen Mitarbeiter der afghanischen Sicherheitskräfte ISAF-Mitarbeiter attackieren. Bei derartigen Vorfällen wurden im Verlauf dieses Jahres bereits fast 60 NATO-Soldaten getötet. Der Angriff in Kabul war der erste derartige Vorfall, bei dem eine Frau die Täterin war. Die Täterin wurde laut ISAF festgenommen. Die „Angriffe von innen“ gehen zum Teil darauf zurück, dass die fundamentalistischen Taliban die afghanischen Sicherheitskräfte unterwandern.