Von Angriff komplett überrascht
Bei dem Angriff auf das US-Konsulat im libyschen Bengasi am 11. September, dem 11. Jahrestag der verheerenden Anschläge in den USA, sind der US-Botschafter und drei weitere Diplomaten getötet worden. So spielte sich die Attacke nach Angaben von Beamten des US-Außenministeriums ab:
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Dienstag, 11. September, 22.00 Uhr MESZ: Militante Libyer schießen auf den Gebäudekomplex des US-Konsulats in Bengasi. Sie setzen bei ihrer Attacke auch Brandbomben und Panzerfäuste ein.
22.15 Uhr: Die Angreifer gelangen auf das Gelände und beschießen das Hauptgebäude, in dem sich Botschafter Chris Stevens, ein Mitarbeiter und ein Sicherheitsbeamter aufhalten. Libysche Sicherheitskräfte und Wachmänner der Botschaft erwidern das Feuer. Das Gebäude beginnt zu brennen. Die drei Amerikaner versuchen, sich in Sicherheit zu bringen, verlieren sich aber im dichten Rauch.

AP/Mohammad Hannon
Ausgebranntes Fahrzeug vor der US-Botschaft
Der Sicherheitsbeamte gelangt nach draußen. Als er mit Verstärkung ins Gebäude zurückkehrt, finden sie einen Toten. Wegen der Flammen, schweren Rauchs und andauernden Beschusses müssen sich die Helfer jedoch zurückziehen, ohne den Botschafter gefunden zu haben.
22.45 Uhr: US-Wachmänner versuchen, das Hauptgebäude zurückzuerobern, geraten aber unter schweren Beschuss und müssen sich zurückziehen.
23.20 Uhr: Amerikanische und libysche Sicherheitskräfte greifen erneut an und bringen das Gebäude unter ihre Kontrolle. Weil die Angreifer weiterhin mit Kleinwaffen schießen, bringen die Amerikaner den Rest ihrer Mitarbeiter in einem weiteren Konsulatsgebäude in der Nähe in Sicherheit.
Mittwoch, 0.00 Uhr: Die Angreifer nehmen auch dieses Gebäude unter Feuer. Der Beschuss dauert rund zwei Stunden. Zwei weitere US-amerikanische Botschaftsangehörige werden dabei getötet.
2.30 Uhr: Mit Unterstützung libyscher Sicherheitskräfte gelingt es den Amerikanern, die Situation unter Kontrolle zu bringen.
In der Nacht: Die Vereinigten Staaten schicken ein Charterflugzeug von Tripolis nach Bengasi, das in mehreren Flügen alle Mitarbeiter des dortigen Konsulats in die libysche Hauptstadt bringt. Ein Großteil der US-Diplomaten in Libyen wird später nach Deutschland ausgeflogen.
Im Morgengrauen: Die Leiche von Botschafter Stevens wird auf dem Flughafen von Bengasi den Amerikanern übergeben. Er war in ein Krankenhaus gebracht worden.