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Bewegende Worte zum Tod Mandelas

Der Tod des südafrikanischen Nationalhelden und Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela hat weltweit für Anteilnahme gesorgt. Weggefährten und Politiker würdigten den ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas.

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Staatschef Jacob Zuma zeigte sich tief betroffen: „Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren. Unser Volk hat einen Vater verloren.“ Es sei ein Moment „tiefster Trauer“ für alle Südafrikaner, so Zuma. „Nelson Mandela brachte uns zusammen, und zusammen nehmen wir Abschied von ihm.“ Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) lobte Mandela als „Macher seiner eigenen und der Geschichte seines Volkes“.

Die Einheit Südafrikas ist nach den Worten von Frederik Willem de Klerk, der gemeinsam mit Mandela den Friedensnobelpreis erhalten hatte, das größte Vermächtnis Mandelas. Er sei ein großer Vermittler gewesen und habe vor allem auf Versöhnung gesetzt, würdigte der letzte weiße Präsident Südafrikas den ersten schwarzen Präsidenten des Landes.

Obama: „Eigene Freiheit für andere geopfert“

Mandela habe „die Geschichte in die Hand genommen“ und „mehr erreicht, als von jedem Menschen erwartet werden kann“, sagte US-Präsident Barack Obama in einer ersten Reaktion. Mandela habe einen „unbändigen Willen“ gehabt, „seine eigene Freiheit für die Freiheit anderer zu opfern“.

Für UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon war Mandela ein „Gigant für die Gerechtigkeit“: „Wir müssen uns von seiner Weisheit, seiner Entschlossenheit und seinem Engagement inspirieren lassen, um die Welt zu verbessern.“ Der UNO-Sicherheitsrat brachte seine „Solidarität mit dem südafrikanischen Volk“ zum Ausdruck. Die 15 Ratsmitglieder bekundeten in einer in New York veröffentlichten Erklärung zudem ihre „tiefe Bewunderung für die außergewöhnlichen moralischen und politischen Eigenschaften“ Mandelas.

Clinton: „Einer der feinsten Menschen“

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, bezeichnete Mandela als einen politischen Führer mit Vision. Er habe die Menschen in Südafrika in die Lage versetzt, mit der Vergangenheit fertigzuwerden. Mandela habe sie inspiriert, den Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen, und dazu beigetragen, „Südafrika und die Welt zu einem besseren Ort zu machen“, sagte Lagarde.

Der frühere US-Präsident Bill Clinton bezeichnete Mandela als „einen der wichtigsten Führer und einen der feinsten Menschen“. „Die Geschichte wird Nelson Mandela als einen Kämpfer für Menschenwürde und Freiheit sowie für Frieden und Versöhnung in Erinnerung behalten.“ Mandelas Politik und Lebensweg zeigten auch, „dass die wirklich großen Siege im Leben geteilt werden müssen“.

China würdigt „alten Freund“

Die chinesische Regierung würdigten Mandela als „alten Freund des chinesischen Volkes“. Mandela habe die „Achtung und die Liebe von Menschen überall auf der Welt gewonnen“, hieß es in einer Erklärung des chinesischen Außenministeriums. Ähnlich äußerte sich auch der japanische Regierungschef Shinzo Abe. Der Friedensnobelpreisträger habe es „mit eisernem Willen ausgefochten, die Apartheid auszumerzen“, und Aussöhnung in den Mittelpunkt seines Aufbaus der Nation gestellt, sagte Abe laut der Nachrichtenagentur Kyodo.

EU: „Lektion in Versöhnung“ erteilt

EU-Kommissionschef Jose Manuel Durao Barroso und EU-Ratspräsident Herman van Rompuy würdigten Mandela als „größte politische Persönlichkeit unserer Zeit“. Der Friedensnobelpreisträger habe „uns alle eine bedeutende Lektion in Versöhnung, politischer Umgestaltung Reform und sozialem Wandel erteilt“, erklärten die EU-Politiker. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton sagte, Mandela habe nicht nur die Apartheid in Südafrika zu Fall gebracht. Er habe zudem „Menschen auf allen Kontinenten gezeigt, dass die moralische Kraft der Demokratie die dürre Macht der Tyrannei überwinden konnte“.

Cameron: „Held unserer Zeit“

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel lobte Mandelas „politisches Vermächtnis der Gewaltfreiheit und der Absage an jeglichen Rassismus“ als Inspiration für die ganze Welt. Aus Sicht des französischen Präsidenten Francois Hollande hat Mandela „Geschichte geschrieben für Südafrika und für die Welt“. Mandela sei „ein unermüdlicher Kämpfer gegen die Apartheid“ gewesen, sagte Hollande laut einer am Donnerstagabend in Paris verbreiteten Mitteilung.

Großbritanniens Premierminister David Cameron sprach von einem „Helden unserer Zeit“. „Ein großes Licht unserer Zeit ist erloschen“, so Cameron. „Eine Legende, während er lebte, und nun auch im Tode - ein wahrer globaler Held. Ihn zu treffen war eine der größten Ehren meines Lebens. Meine Gedanken sind bei seiner Familie - und allen Südafrikanern in der ganzen Welt, deren Leben sich durch seinen Mut verändert hat.“ Zu Ehren Mandelas werde die Flagge über dem Regierungssitz Downing Street auf halbmast gehisst.

Fischer: „Lichtgestalt der Menschlichkeit“

Bundespräsident Heinz Fischer würdigte Mandela als „Lichtgestalt der Menschlichkeit, der Weisheit und Toleranz“. Südafrika verdanke seinen weitgehend friedlichen Weg in das 21. Jahrhundert „in erster Linie der Klugheit und Glaubwürdigkeit von Nelson Mandela“, teilte Fischer in einer Aussendung mit.