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Flaggen US-weit auf halbmast

Mit Trauer und Entsetzen haben die USA auf die Bestätigung von Medienberichten reagiert, wonach bei einer Schießerei in einer Volksschule im US-Bundesstaat Connecticut mehr als zwei Dutzend Menschen - darunter mindestens 20 Kinder im Volksschulalter - ums Leben gekommen sind. Tief bestürzt über das Ausmaß der Tragödie zeigte sich auch US-Präsident Barack Obama.

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Der sichtlich getroffene US-Präsident zeigte sich in einer Stellungnahme im Weißen Haus über das „abscheuliche“ Verbrechen „schockiert“. „Wir haben in den vergangenen Jahren zu viele dieser Tragödien durchgemacht“, so Obama. Er reagiere nicht nur als Präsident, sondern auch als Vater, so der Präsident, der zwei Töchter hat.

Er fühle überwältigende Trauer: „Unsere Herzen sind gebrochen.“ Die meisten der Todesopfer seien Kinder im Alter zwischen fünf und zehn Jahren gewesen. „Sie hatten ihr ganzes Leben noch vor sich - Geburtstage, Schulabschlüsse, Hochzeiten, eigene Kinder.“ Obama musste seine Erklärung im Weißen Haus mehrmals unterbrechen, atmete schwer durch und wischte sich Tränen aus den Augen. Es gebe keine Eltern in Amerika, die an diesem Tag nicht dieselbe überwältigende Trauer verspürten wie er selbst.

„Tragödie von unaussprechlichem Ausmaß“

Obama ordnete zu Ehren der Opfer an, dass die Flaggen an allen öffentlichen Gebäuden in den USA auf halbmast gesenkt werden. „Heute Abend werde ich tun, was alle Eltern tun werden: Ich werde meine Kinder noch fester umarmen“, sagte der Präsident im Weißen Haus.

Auch der Gouverneur von Connecticut, Dan Malloy, sprach von einer „Tragödie von unaussprechlichem Ausmaß“. „Für so etwas kann man nicht vorbereitet sein. Das wird für immer eine Spur in unserer Gemeinde und bei allen Betroffenen hinterlassen.“

Obama für Verbot schwerer Schusswaffen

In seiner Stellungnahme kündigte Obama unterdessen auch politische Konsequenzen an: Die USA müssten nun ernsthafte Schritte unternehmen und dürften sich dabei auch nicht von politischen Machtspielen abhalten lassen, fügte Obama hinzu. „Wir müssen zusammenkommen und bedeutsam handeln, um mehr Tragödien wie diese zu verhindern - ohne Rücksicht auf Parteipolitik.“

Das Präsidialamt erklärte, Obama strebe weiter ein Verbot von schweren Schusswaffen an. Die Waffenlobby in den USA ist traditionell sehr stark und hat nach ähnlichen Schießereien in der Vergangenheit stets schärfere Gesetze zu verhindern gewusst.

Weltweites Entsetzen

Das Massaker an einer Schule im US-Bundesstaat Connecticut ist weltweit auf Entsetzen gestoßen. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärte, „Kinder als Ziel auszuwählen, ist eine hasserfüllte und unfassbare“ Tat. Er bekundete „tiefes Beileid angesichts der skandalösen Morde“. EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Durao Barroso und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton äußerte sich tief erschüttert. Auch die britische Queen Elizabeth II. zeigte sich „tief erschüttert und betrübt“.

Kanadas Premier Stephen Harper schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, die Gedanken und Gebete der Kanadier würden den Schülern und Familien gelten, die Opfer „dieser sinnlosen Gewalt“ wurden. Sein Außenminister John Baird erklärte, die Kanadier stünden „Seite an Seite mit unseren amerikanischen Freunden in dieser schwierigen Zeit“. Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto erklärte, nach der „Tragödie in Connecticut“ gelte seine Solidarität den US-Bürgern und Präsident Barack Obama. Der philippinische Staatschef Benigno Aquino sprach den US-Bürgern seine „tiefe Bewunderung“ aus, wie sie den Betroffenen beistünden.

Papst Benedikt XVI. sandte ein Kondolenzschreiben an die Gemeinde in der Stadt Newtown, das bei einem Gottesdienst in dem Ort am Freitagabend vorgetragen wurde. „Ich bitte Gott, unseren Vater, all denen Trost zu spenden, die trauern, und der gesamten Gemeinde die spirituelle Kraft zu geben, die mit der Macht der Vergebung, Hoffnung und versöhnender Liebe über Gewalt triumphiert“, schrieb das katholische Kirchenoberhaupt.

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