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Zeitungen nun auf Google News

Nach einem jahrelangen Urheberrechtsstreit haben Google und belgische Zeitungsverleger eine weitreichende Kooperation beschlossen. Google verpflichtete sich dabei, in Medien der Verlage, die in der Vereinigung Copiepresse zusammengeschlossen sind, für seine Dienste zu werben.

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Die Verleger wollen im Gegenzug Google-Werbedienste wie AdWords nutzen, um neue Leser zu gewinnen und ihre Reichweite zu steigern. Er hoffe, dass die Vereinbarung auch Verleger in anderen Ländern zur Zusammenarbeit ermutigen werde, sagte am Donnerstag der Chef von Google Belgien, Thierry Geerts.

Der Google-Manager betonte, Google zahle weder an die belgischen Verlage noch an die Autoren Geld, um ihre Inhalte in die Google-Dienste einzuschließen. Allerdings übernimmt Google die Kosten der Verleger, die in der rechtlichen Auseinandersetzung mit dem US-Konzern angefallen sind. Die Vereinbarung sei wohl erst der Anfang der Zusammenarbeit, sagte Geerts.

Jahrelanger Streit

Verlegervertreter Francois Le Hodey betonte, die Situation in Belgien sei nicht mit der in anderen Ländern vergleichbar gewesen, weil die Zeitungen gar nicht erst bei Google News vertreten waren. „Unsere Branche steht vor so großen Herausforderungen, dass wir alle wichtigen Spieler einbeziehen müssen, auch Technologieunternehmen und Regierungen“, erklärte er die Einigung. Copiepresse vertritt die Interessen französischsprachiger Printmedien in Belgien.

Mit der Vereinbarung endet ein jahrelang erbittert geführter Streit zwischen den Tageszeitungen und Google über die Nutzung von Textauszügen und Vorschaubildern auf Angeboten wie Google News. Die Verleger hatten 2006 mit dem Vorwurf von Urheberrechtsverletzungen durch Google News geklagt und gewonnen. Auch in einem Berufungsverfahren 2011 unterlag Google und entfernte daraufhin zeitweise alle Links auf die Zeitungsseiten aus seinem Index. Nachdem die Copiepresse-Verlage zugesichert hatten, keine Strafzahlungen wegen Urheberrechtsverletzungen mehr einzufordern, wurden die Medien wieder in den Suchindex aufgenommen.

„Alle Rechtsstreitigkeiten beendet“

Im Rahmen der Vereinbarung will Google den Verlagen auch dabei helfen, zusätzliche Vertriebserlöse durch Abos und Bezahlschranken („Paywalls“) zu erzielen. Mit Diensten wie der Videoplattform YouTube und der Videokonferenz-Lösung Hangout werde Google die Verlage unterstützen, die Kontakte zu ihren Lesern zu intensivieren. „Wir haben nun eine Vereinbarung erzielt, die alle Rechtsstreitigkeiten beendet“, so Geerts.

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