Bereits fünf Nutzer in die Irre geführt
Mit einer eindringlichen Warnung hat sich die australische Polizei am Montag an iPhone-Nutzer gewandt. Nachdem mehrere Personen vom neuen Navigationssystem in einen abgelegenen Nationalpark geleitet wurden, sei man „äußerst besorgt“. Apple hat den Fehler nun zumindest teilweise korrigiert.
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IPhone-Nutzer hatten nach Angaben der Polizei des Bundesstaates Victoria versucht, mit Hilfe des Navigationsprogramms ihres Smartphones in die Stadt Mildura zu gelangen. Sie seien allerdings zu einem Ort geleitet worden, der 70 Kilometer weit von Mildura entfernt im Murray-Sunset-Nationalpark liegt. Das sei deshalb bedenklich, weil in dem Nationalpark keine Wasserversorgung gewährleistet werden könne, so die Polizei. Dadurch werde die ganze Sache „lebensbedrohlich“.

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Im Murray-Sunset-Nationalpark herrschen Temperaturen bis zu 45 Grad
Der Polizeichef der Gegend um Mildura, Simon Clemence, sagte dem Rundfunksender ABC: „Wenn es ein Tag mit 45 Grad ist, könnte jemand tatsächlich sterben.“ Reisende, die aus Südaustralien nach Mildura fahren wollten, sollten daher nicht das Navigationssystem des iPhones nutzen.
Kein Wasser, kein Handyempfang
Nach Angaben der Polizei wurden mindestens fünf Fahrer durch ihr iPhone in die Irre geleitet. „Einer war so weit draußen, dass er keinen Handyempfang mehr hatte, und er saß da fest und blieb stecken“, sagte Clemence. Der Mann habe daher seinen Wagen stehen gelassen und 24 Stunden zu Fuß gebraucht, um einen Ort mit Handyempfang zu erreichen. Dann habe die Polizei ihn endlich retten können.
Apple nahm zunächst keine Stellung zu den falschen Navigationshinweisen für Mildura und verwies auf eine frühere Stellungnahme, wonach der Konzern alles tue, um die Mängel in seinem eigenen Kartenprogramm zu beheben. Mittlerweile korrigierte der Anbieter den Fehler insofern, als die vom Kartenprogramm berechnete Route nun nach Mildura führt, berichteten US-Medien. Allerdings zeigt die Karte weiterhin den Nationalpark bei der Suche nach Mildura an.
Apple hatte bereits im September Fehler bei dem Kartenmaterial eingeräumt. Sein Unternehmen produziere „Weltklasse-Produkte, die unseren Kunden das bestmögliche Erlebnis liefern“, erklärte Apple-Chef Tim Cook erst letzte Woche. Räumte aber gleichzeitig ein, dass das neue Kartenprogramm diesen Anspruch nicht erfüllt.
Chef des Kartendienstes gefeuert
Mit der Entwicklung des Navigationsprogramms wollte sich Apple von Google Maps unabhängig machen, das bis dahin als Standardprogramm auf Apple-Geräten installiert war. Nachdem das Apple-Programm jedoch ganze Straßen und Städte nicht oder am falschen Ort anzeigte oder Orte falsch benannte, bekam Apple viel Spott und Häme zu spüren. Im November musste Richard Williamson, verantwortlicher Manager für den Kartendienst, seinen Sessel räumen.
„Wir bedauern sehr die Frustration, die das bei unseren Kunden verursacht hat, und wir tun alles, was wir können, um die Karten zu verbessern“, versprach Cook. In Australien bekommt Apple auch gleich Unterstützung von der Polizei von Victoria. Man habe Apple direkt kontaktiert, um weitere Irrfahrten in ihrem Gebiet zu verhindern, heißt es in der Stellungnahme der Polizei.
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