Foodwatch: Lebensmittelhersteller ignorieren Kritik
Auf öffentliche Kritik an seinen Produkten reagiert nach Angaben der deutschen Verbraucherorganisation Foodwatch jeder dritte Lebensmittelhersteller nur mit Alibiveränderungen. Ein Drittel der kritisierten Unternehmen ignoriere die Kritik, nur ein Drittel gehe tatsächlich auf die Beschwerden ein, erklärte Foodwatch gestern.
Fünf Jahre nach dem Start der Kampagne abgespeist.de gegen irreführende Werbepraktiken der Lebensmittelindustrie sei „Verbrauchertäuschung“ immer noch auf der Tagesordnung, kritisierte Oliver Huizinga, der für die Kampagne verantwortlich ist. Er fordert gesetzliche Maßnahmen: „Selbst massive Verbraucherproteste können den flächendeckenden Etikettenschwindel im Supermarkt nicht beseitigen.“
Foodwatch legte einen 15-Punkte-Plan vor, mit dem die häufigsten Fälle von Verbrauchertäuschung den Angaben zufolge verhindert werden könnten. Dieser fordert unter anderem Kennzeichnungsvorschriften und Regeln für lesbare Angaben auf Verpackungen. Zudem sollen Gesundheitsversprechen verboten und unausgewogene Produkte für Kinder künftig nicht mehr beworben werden.