Durchbruch mit der Familiensaga „Dallas“
Der am Freitag verstorbene US-TV-Star Larry Hagman war nicht nur für seine Rolle des „J. R. Ewing“ in der Kultserie „Dallas“ populär - er verkörperte auch am liebsten die des Bösewichts, wie er einmal selbst sagte.
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„Denn gute Kerle haben längst nicht so viel Spaß wie Böse. Ich spiele lieber die witzigen Parts“, so Hagman. Als echter Fiesling zeigte er sich nicht nur im Kreis der texanischen Erdöldynastie Ewing in „Dallas“, sondern auch in der populären US-TV-Serie „Desperate Housewives“. Darin mimte er Kaminsky, den unausstehlichen Stiefvater von Lynette (Felicity Huffman).
Es gebe zwei Daten in seinem Leben, die er nie vergessen würde, wurde Hagman einmal zitiert: Den 21. November 1980, als über 350 Millionen „Dallas“-Fans in 57 Ländern vor dem Fernseher saßen, um herauszufinden, wer den Ölbaron „J. R.“ angeschossen habe. Und: Den 23. August 1995, als er - nach jahrelangem Alkoholmissbrauch schwer erkrankt - in einer 16-stündigen lebensrettenden Operation eine neue Leber erhielt.
Astronaut in „Bezaubernde Jeannie“
Der gebürtige Texaner (21. September 1931), Sohn des Musical-Stars May Martin und eines Rechtsanwalts, begleitete nach der frühen Scheidung der Eltern seine Mutter auf Tourneen. An ihrer Seite stand er in den 1950er Jahren in London in dem Broadway-Hit „South Pacific“ auf der Bühne. Dort traf und heiratete er die schwedische Modezeichnerin Maj Axelsson - laut Hagman, „das Beste, was mir je passierte“. Das Ehepaar hat zwei Kinder.

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Hagman bei Dreharbeiten zu „Bezaubernde Jeannie“ als Astronaut Tony Nelson
1964 zog Hagman mit seiner Familie nach Hollywood, wo er als Astronaut Tony Nelson in der Fernsehserie „Bezaubernde Jeannie“ neben Barbara Eden die Hauptrolle spielte.
„J. R.“ im echten Leben gar kein Böser
An seine frühen Filme („Angriffsziel Moskau“, „Nacktstar“) erinnern sich wenige, doch als intriganter Fiesling „J. R.“ in der Familiensaga „Dallas“ wurde Hagman zum unvergesslichen Star. Als „Kultstar der 80er Jahre“ erhielt er 1999 in Berlin die Goldene Kamera. In den USA lief das Familiendrama um Geld, Macht und Intrigen 14 Jahre lang ununterbrochen. Die mehr als 350 Folgen wurden in 67 Sprachen übersetzt und in 90 Ländern ausgestrahlt.
Die meiste Zeit lebt Hagman abseits von Hollywood auf seiner Ranch im südkalifornischen Ojai. Das Luxusanwesen in den Küstenbergen hatte er komplett auf Solarbetrieb umgerüstet. Von der deutschen Firma Solarworld ließ sich der engagierte Umweltschützer samt Cowboyhut für einen Werbespot einspannen.
„Dallas der größte Spaß, den ich im Leben hatte“
Als strikter Nichtraucher und Organspendenempfänger setzte er sich häufig für entsprechende Kampagnen ein. Und er stellte stets klar, dass er als gebürtiger Texaner nie ein Gefolgsmann von George W. Bush und der Republikaner gewesen sei - ganz im Gegenteil. Vergangenes Jahr war Hagman auch Gast am Wiener Opernball. Wirklich zu Hause fühlte er sich in Texas: „‚Dallas‘ ist der größte Spaß, den ich im Leben hatte“, schwärmte der Schauspieler.
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