Spektakulärer Blick auf Südsternhimmel
Die Europäische Südsternwarte (European Southern Observatory, ESO) betreibt mit derzeit drei Standorten im Norden Chiles gleich eine Reihe von Teleskopen der Superlative. Neben richtungsweisender Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich der Astronomie und Astrophysik gelingt es der ESO immer wieder, mit spektakulären Bildern auf sich aufmerksam zu machen.
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Iztok Boncina/ESO
Davon zeugt etwa eine Langzeitaufnahme des Südsternhimmels auf dem Cerro La Silla, wo nach Gründung der ESO und der anschließend zugunsten Chiles getroffenen Standortauswahl die ersten europäischen Teleskopanlagen errichtet wurden

ESO/H.H. Heyer
Mittlerweile übernahm das Paranal-Oberservatorium, wo sich auch das Very Large Telescope (VLT) befindet, den Rang des ESO-Flaggschiffs. Der Nachthimmel über dem namengebenden Cerro Paranal garantiert eine nahezu störungsfreie Sicht etwa auf die Milchstraße.

ESO/B. Tafreshi
Das Chajnantor-Plateau ist mit über 5.000 Metern der dritte und höchste ESO-Standort in Chile. Hier soll bis 2013 das zusammen mit den USA und Japan betriebene Projekt Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA) seinen Vollbetrieb aufnehmen. Für einen ersten Vorgeschmack sorgen nicht nur die bisher erzielten Erkenntnisse der zum Teil schon in Betrieb befindlichen Anlage – auch diese selbst wirkt bereits spektakulär.

ESO/S. Brunier
Im Gegensatz dazu ist auf dem nahe dem Paranal-Observatorium gelegenen Cerro Armazones derzeit noch wenig von jenem ehrgeizigen Projekt zu sehen, mit dem die ESO auch künftig ihre Vormachtstellung verteidigen will. Auch wenn die geplante Fertigstellung des European Extremely Large Telescope (E-ELT) im Jahr 2022 noch in ferner Zukunft zu liegen scheint, haben die erste Vorbereitungsarbeiten für das nächste Großprojekt bereits begonnen.

ESO
Dabei ist die ESO schon jetzt führend in Sachen Astronomie und liefert - beispielsweise mit dem hier abgebildeten rund 1.500 Lichtjahre entfernten Pferdekopfnebel - nahezu in Serie bisher wohl einzigartige Bilder aus dem All.

ESO/Sergey Stepanenko
Ähnliches gilt für die VLT-Aufnahme vom Nebel NGC 6729 im Sternbild Corona Australis, auf der laut ESO „die dramatischen Auswirkungen neugeborener Sterne auf ihre Kinderstube aus Gas und Staub“ zu sehen sind.

ALMA (ESO/NAOJ/NRAO)/M. Maercker et al.
Dank ALMA-Daten konnte auch eine „unerwartete“ Spiralstruktur in der Materie des Sterns R Sculptoris sichtbar gemacht werden. Vergleichbares wurde laut ESO noch nie zuvor beobachtet.

ESO/VVV Consortium
Auch der bisher wohl detailreichste Blick auf das Zentrum der Milchstraße stammt von den Teleskopen der ESO in Chile.

ESO/L. Calçada/P. Delorme/R. Saito/VVV Consortium/Künstlerische Darstellung
Ein möglicher Beweis für die Existenz frei schwebender Planeten, die ohne Mutterstern durch das Weltall vagabundieren, wurde von der ESO zusammen mit dem Canada France Hawaii Telescope im November dieses Jahres geliefert. Bei CFBDSIR J214947.2-040308.9 könnte es sich um das unserem Sonnensystem nächste derartige Objekt handeln - mehr dazu in science.ORF.at.
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