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Iranische Entwicklung

Bei den zuletzt aus dem Gazastreifen in Richtung Tel Aviv und Jerusalem abgefeuerten Raketen handelt es sich um Raketen des Typs Fadschr-5. Diese Artillerierakete wurde 2006 im Iran entwickelt.

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Der Name Fadschr bedeutet „Morgenröte“. Die Weiterentwicklung der kleineren Fadschr-3 wird von mobilen Plattformen abgeschossen. Nach Informationen des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) in London kommt die Fadschr-5 bei einer Länge von 6,48 Metern und einem Gewicht von 90 Kilogramm auf eine Reichweite von 75 Kilometern. Israels Armee veröffentlichte ein Video auf YouTube, das laut Armee das Verladen einer Fadschr-5-Rakete von einem Lkw in eine unterirdische Abschussrampe zeigt.

Teheran rüstet Terrorgruppen aus

Neben der iranischen Armee und den Streitkräften Syriens und Libyens belieferte Teheran auch extremistische Palästinenserorganisationen wie die Hamas oder den Islamischen Dschihad, aber auch die Hisbollah im Libanon mit diesen iranischen Eigenbauraketen.

Israel wurde erstmals im Juli 2006 von einer Fadschr-5 getroffen. Im Libanon-Krieg hatte die Hisbollah die Rakete auf die Stadt Afula südlich von Haifa abgefeuert - rund 50 Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt. Die Hisbollah gab der Rakete den arabischen Namen Chaibar-1. Chaibar hieß das legendäre letzte jüdische Dorf, das im 7. Jahrhundert von muslimischen Arabern erobert wurde und das Ende der jüdischen Präsenz in Arabien symbolisiert.

Raketenabwehr „Eisenkuppel“

Als Schutz vor den Angriffen durch die Raketen baute Israel mit Hilfe der USA ein mehrstufiges Verteidigungssystem auf. Es soll das Land mit moderner Technik vor Kurz-, Mittel- und Langstreckenwaffen bewahren. Die Abwehrtechnik gegen Kurzstreckenraketen mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern heißt „Eisenkuppel“. Sie kommt bereits gegen Raketen zum Einsatz, die vom Gazastreifen aus abgefeuert werden. Am Samstag wurde der Abwehrschild ausgebaut - nun wird auch die Großregion Tel Aviv durch eine Raketenabwehranlage geschützt.

Dabei erkennt ein Radargerät die anfliegenden Geschoße. Die Information geht an einen Raketenwerfer und eine Abfangrakete wird gestartet. Im Idealfall wird das feindliche Geschoß in der Luft zerstört, bevor es bewohnte Gebiete erreicht. Einen hundertprozentigen Schutz kann das System nach Experteneinschätzung aber nicht bieten. Große Städte wie Haifa und Tel Aviv sowie grenznahe Gebiete gelten weiter als gefährdet.

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