Bürgermeister gegen Sparvorhaben
Nur wenige Tage nach der Billigung des neuen Reform- und Sparpakets kommt es in Griechenland zu ersten Komplikationen bei dessen Umsetzung. Um rund 2.000 ihrer Angestellten vor der Entlassung zu bewahrern, weigern sich immer mehr Bürgermeister, die Listen der Arbeitnehmer in ihren Kommunalbehörden an die Regierung zu übermitteln.
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„Mögliche Entlassungen würden eine explosive Lage schaffen“, heißt es unter anderem in einer Erklärung des Verbandes der griechischen Städte. Bis Ende des Jahres sollen laut dem neuen Sparprogramm 2.000 Angestellte des Staates und der Städte entlassen werden. Bis 2015 sollen 150.000 Bedienstete gehen. Das Parlament in Athen hatte vergangenen Mittwoch das Sparprogramm nach einer stürmischen Debatte gebilligt.

Reuters/Alexandros Avramidis
Auch der Bürgermeister der zweitgrößten griechischen Stadt Thessaloniki, Ioannis Boutaris, protestiert gegen den harten Sparkurs
Wie das griechische Fernsehen am Dienstag berichtete, hatten in insgesamt elf Städten im Großraum Athen die Angestellten mit Brettern die Türen der Personalbüros in den Rathäusern zugenagelt. Auch aus Kreta und Nordgriechenland wurden Dutzende Fälle der „Rebellion“ gemeldet, hieß es im griechischen Rundfunk.
Weiter Streiks im staatlichen Bereich
Mit einer dreistündigen Arbeitsniederlegung beteiligten sich am Mittwoch die griechischen Gewerkschaften auch am europaweiten Aktionstag gegen die Sparpolitik der Regierungen. Von einem Generalstreik wurde zwar abgesehen, Staatsbedienstete legten aber für drei Stunden die Arbeit nieder.
Aus diesem Grund wurde bereits im Vorfeld angekündigt, dass Schulen und Ministerien für die Zeit des Ausstands geschlossen bleiben. Vom Streik betroffen waren auch Radio und Fernsehen, wo nur Nachrichten auf dem Programm standen, die den europaweiten Aktionstag betreffen.
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