Evakuierungen in Orvieto
Nach den schweren Unwettern vom Wochenende haben anhaltend starke Regenfälle die Einsatzkräfte in mehreren Regionen Italiens auch zu Wochenbeginn auf Trab gehalten. Unter Hochwasser stöhnt auch die Lagunenstadt Venedig.
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Auch Montagvormittag blieb der Hochwasserpegel in Venedig nach Angaben der Nachrichtenagentur ANSA über einem Meter. Nach 1,49 Meter vom Vortag zeichnete sich zumindest leichte Entspannung ab, da der „Acqua alta“-Pegel nun doch unter den zuvor prognostizierten 130 Zentimetern blieb. Betroffen vom Hochwasser sind mittlerweile zwar nur noch fünf Prozent der Stadt - allerdings handelt es sich hier weiter vor allem um die zentralen Touristenzentren. Als höchste Marke aller Zeiten führen die Bücher der Lagunenstadt die 1,94 Meter vom 4. November 1966.

Reuters/Manuel Silvestri
Hochwasser prägt das Bild in Venedig
Evakuierungen in Orvieto
Abgesehen von dem in unregelmäßigen Abständen immer wiederkehrenden Hochwasserphänomen in Venedig standen auch andere Teile Italiens zu Wochenbeginn im Zeichen des schlechten Wetters. Wegen drohender Murenabgänge und steigender Flusspegel mussten etwa in Orvieto (Umbrien) und in der Provinz Perugia erneut mehrere Familien aus Sicherheitsgründen ihre Häuser verlassen. In Orvieto blieben auf Anweisung des Bürgermeisters die Schulen gesperrt.
In der Hauptstadt Rom wurden angesichts der aus dem Norden nahenden Unwetter die Rettungskräfte in Alarmbereitschaft versetzt. Laut ANSA wurde neben zahlreichen anderen großen Flüssen des Landes auch am Tiber bereits die Hochwasserstufe überschritten.

APA/EPA/ANSA/Riccardo Dalle Luche
Von Evakuierungen war auch die toskanische Ortschaft Massa Carrara betroffen
Entwurzelte Bäume in Triest
Hunderte Menschen mussten bereits am Sonntag etwa in Massa Carrara (Toskana) und in der ligurischen Hafenstadt La Spezia in Sicherheit gebracht werden. In der Toskana wurden unter anderem aus Livorno und Pisa teils umfangreiche Überschwemmungen gemeldet. Der Zivilschutz warnte vor weiteren Niederschlägen und riet der Bevölkerung, aufs Autofahren zu verzichten. Schäden wurden auch entlang der Adria-Küste zwischen Grado und Lignano gemeldet. In Triest mussten Feuerwehren wiederholt ausrücken, nachdem Bäume wegen des heftigen Windes umgestürzt waren.
Zahlreiche Straßen gesperrt
Nach Angaben der italienischen Straßenbaubehörde ANAS sind neben der Toskana unter anderem auch in Umbrien, der Lombardei und der Emilia-Romagna zahlreiche Straßen gesperrt. Straßensperren wegen Murenabgängen sorgten auch in Südtirol für anhaltende Verkehrsbehinderungen. Laut ANSA ist zumindest bis Montagabend mit anhaltenden Regenfällen zu rechnen. Während die Unwetterfront Richtung Süden zieht, kann italienischen Meteorologen zufolge zumindest für die nördlichen Regionen wie Piemont, Lombardei, Ligurien und das Aostatal eine erste Entwarnung gegeben werden.
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