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Zahlreiche Kunstschätze wurden zerstört

Das mittelitalienische L’Aquila im Tal des Aterno ist von bis zu 2.912 Meter hohen Bergen umgeben. Die Industriestadt mit 70.000 Einwohnern ist das Verwaltungszentrum der Region Abruzzen. Der Ort wurde im 13. Jahrhundert vom Stauferkaiser Friedrich II. gegründet. Touristen schätzten bis zum Erdbeben 2009 besonders den historischen Stadtkern mit barocken Palazzi, Springbrunnen und Kirchen.

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Das verheerende Erdbeben in der mittelitalienischen Region Abruzzen mit über 300 Toten hatte auch Zehntausende obdachlos gemacht. Die Stadt erholte sich nur langsam von den Schäden. Auch Jahre nach dem schweren Beben ließ der Wiederaufbau des historischen Zentrums trotz Zusagen von der Regierung in Rom auf sich warten - die Menschen konnten nicht in ihre Häuser zurück. Stattdessen entstanden in der Region moderne Satellitenstädte. Korruptionsvorwürfe und dass die Mafia ihre Finger im Spiel habe machten die Runde.

Schutt in einer Straße nach dem Erdbeben in L'Aquila

APA/EPA/Carlo Ferraro

Die Menschen konnten nicht in ihre schwer beschädigten Häuser zurück

Großteil der Kirchen war schwer beschädigt

Das Beben am 6. April 2009 hatte viele Kunstschätze zerstört. Ein Großteil der mittelalterlichen Monumente und die Kirchen in der Abruzzen-Hauptstadt L’Aquila wurden schwer beschädigt. Am stärksten betroffen waren die Kirche Santa Maria di Collemaggio aus dem 13. Jahrhundert sowie die monumentale Basilika des heiligen Bernhardin von Siena aus dem 15. Jahrhundert. Eine Kuppel der Kirche stürzte bei dem Erdbeben ein, und auch die Kathedrale wurde beschädigt.

„Wie nach einem Bombentreffer“

Ein Teil der spanischen Festung aus dem 16. Jahrhundert, in dem das städtische Museum untergebracht ist, brach wegen des Erdbebens zusammen. Auch das Neapel-Tor, das im Jahr 1548 zu Ehren des Kaisers Karl V. errichtet wurde, meldete schwere Schäden. Die Kuppel der Kirche des Heiligen Augustins, die wegen ihrer barocken Gemälde bekannt ist, brach ein.

„Es wird unmöglich sein, die Kirchen der Stadt in ihren vorherigen Zustand zurückzuversetzen“, klagte der Leiter der nach dem Erdbeben eingesetzten Expertenkommission. „Die Kathedrale sieht wie nach einem Bombentreffer aus, wie in Sarajevo oder Beirut“, sagte er damals.

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