Mutmaßlicher 9/11-Chefplaner in Tarnkleidung vor Gericht
Im Verfahren um die Anschläge vom 11. September 2001 ist der mutmaßliche Chefplaner Khalid Sheikh Mohammed gestern in paramilitärischer Kleidung vor dem US-Sondertribunal in Guantanamo erschienen.
Mohammed trug im Gerichtssaal in dem US-Gefangenenlager auf Kuba eine Jacke in Tarnfarben, nachdem er die mehrtägige Anhörung gestern boykottiert hatte. Das Gericht hatte den fünf Angeklagten zuvor erlaubt, in der Kleidung ihrer Wahl an den Sitzungen teilzunehmen.
Sieht sich als „Kriegsgefangener“
Nach Angaben seiner Anwälte sieht sich Mohammed als „Kriegsgefangener“ und will die Uniform der Mudschaheddin tragen. Der gebürtige Kuwaiter hatte als Teil von islamistischen Guerilla-Gruppen in den 80er Jahren gegen die sowjetische Besatzung in Afghanistan sowie in den 90er Jahren im Bosnienkrieg auf dem Balkan gekämpft.
Neben Mohammed sind der Saudi-Araber Mustafa Ahmad al-Hawsawi, der Pakistaner Ali abd al-Aziz Ali sowie die Jemeniten Ramzi Binalshibh und Walid bin Attash in Guantanamo wegen ihrer Rolle bei den Anschlägen vom 11. September angeklagt.
Bei den Attacken des Terrornetzwerks Al-Kaida auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington waren fast 3.000 Menschen getötet worden. Die am Montag begonnene Anhörung dient der Vorbereitung des Prozesses, der frühestens im kommenden Jahr beginnen dürfte. Bei einer Verurteilung droht den Männern die Todesstrafe.