Besuch in schwindelerregender Höhe
Hoch über der Donau, direkt neben der UNO-City, entsteht derzeit Österreichs höchstes Gebäude. Mit 220 Meter Höhe überragt der DC Tower 1 selbst den Millennium Tower auf der anderen Uferseite. Während oben noch der 60. Stock aufgesetzt wird, sind unten bereits die Innenausbauten in vollem Gange.
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Auf Österreichs höchster Baustelle ist es derzeit noch etwas zugig. Die Arbeiten am obersten - dem 60. - Stock sind bereits in den letzten Zügen, doch es fehlt noch die schützende Fassade. Auch die Aufzüge funktionieren noch nicht, und man gelangt nur über Transportkörbe an der Außenwand ganz hinauf.

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Doch der grandiose Ausblick entschädigt für die wackelige Fahrt nach oben

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300 Millionen Euro kostet der Gebäuderiese. Zu Spitzenzeiten waren bis zu 600 Arbeiter Tag und Nacht auf der Baustelle im Einsatz.

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In 220 Meter Höhe bietet sich ein fantastischer Ausblick über die ganze Stadt

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Bei guter Sicht - die leider im Wiener Herbst nicht immer garantiert ist - liegt die Wiener Innenstadt samt Stephansdom dem DC Tower zu Füßen

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Nach einigen Startschwierigkeiten erfolgte im Juni 2010 die Grundsteinlegung für den vom französischen Stararchitekten Dominique Perrault geplanten DC Tower 1. In nur rund 34 Monaten Bauzeit wurde der Turm hochgezogen.

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Der DC Tower rückt auch bewusst näher an die Donau heran. Durch die Überplattung des Autobahnzubringers ist das Ufer der Neuen Donau über wenige Stufen erreichbar.

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Die gewellte Außenfassade ist eine Anspielung auf den „Zwilling“, der dem ersten Turm irgendwann gegenüberstehen soll. „Es symbolisiert die zerrissene Hälfte zum zweiten Turm“, erklärte Thomas Jakoubek, Vorstand des Immobilienentwicklers WED. Der Baubeginn für den DC Tower 2 steht jedoch noch nicht fest.

WED
Die besondere Hausforderung für die Statiker war das extreme Verhältnis der Höhe zur Grundfläche. Das schmale, aber sehr hohe Gebäude ruht auf einer vier Meter dicken Bodenplatte. 35 Meter tief in den Boden getriebene Schlitzwände sorgen für zusätzliche Stabilität.

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Um die 250.000 Tonnen des Towers zu tragen, wurden vor allem in den unteren Geschoßen bis zu 17.000 Tonnen Bewehrungsstahl verbaut.

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Durch die Schlankheit des Turmes bleibt auch wenig Platz für die Haustechnikanlagen. Diese wurden deshalb über den gesamten Turm verteilt. Neben einer großen Halle im vierten Untergeschoß sind jeweils mehrere Stockwerke dafür vorgesehen.

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In den obersten Etagen sind auch Wohnungen vorgesehen. Doch die finanzkräftige Klientel scheint an Höhenangst zu leiden - vergeben ist noch keines der Appartements.

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Ein Thema bei der Planung war auch der Wind, der hier oft scharf über die Donauplatte fegt.

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Ein Gebäude von dieser Höhe kann bis zu 70 cm schwanken. „Suppe essen wird dann schwierig“, erklärte Michael Berger, WED-Konsulent auf der Baustelle und zuständig dafür, dass für die zahlreich auftauchenden Probleme auf einer so großen Baustelle auch Lösungen gefunden werden.

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Aber auch in Bodennähe können unkontrollierbare Windwirbel so starke Sogwirkung erzeugen, dass Passanten Gefahr laufen, weggeweht zu werden. Daher wurden im Eingangsbereich überdimensionale Schirme geplant, die den Wind umleiten sollen.

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Von der künftigen Aussichtsterrasse blickt man sogar auf den Donauturm hinunter.

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Doch wie lange kann der DC Tower das Prädikat „Höchstes Gebäude Österreichs“ behalten? „Ziemlich lange“, ist WED-Chef Jakoubek überzeugt.
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