„Hürriyet“: 250 türkische Panzer an syrischer Grenze

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Die türkische Armee hat laut einem Bericht der Zeitung „Hürriyet“ mindestens 250 Panzer an die syrische Grenze verlegt. Die Planung für eine mögliche Intervention im Nachbarland laufe auf Hochtouren, meldete das Blatt heute unter Berufung auf Militärkreise.

Demnach kamen die Planer zu dem Schluss, dass sich die relativ flache Grenzgegend um die Stadt Akcakale, die vergangene Woche von Syrien aus beschossen wurde, gut für einen Panzerangriff eignen würde. Laut „Hürriyet“ sehen die Überlegungen vor, einen Panzereinsatz durch Luftangriffe auf syrische Stellungen vorzubereiten.

Keine offizielle Stellungnahme

Von offizieller Seite lag zunächst keine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht vor. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat seit dem Tod von fünf Zivilisten beim Einschlag einer syrischen Granate in Akcakale am 3. Oktober mehrmals gesagt, die Türkei wolle keinen Krieg mit Syrien, müsse sich aber auf alle Eventualitäten vorbereiten.

Generalstabschef Necdet Özel warnte Syrien vor „noch heftigeren“ Reaktionen der Türkei, sollte der grenzüberschreitende Beschuss anhalten.

Laut „Hürriyet“ werden an der Grenze inzwischen Stellungen für die türkischen Truppen ausgehoben. Auch die Zahl der Artillerieeinheiten und der Kampfflugzeuge in der Grenzgegend sei erheblich aufgestockt worden. Die Zeitung zitierte einen ungenannten Militärvertreter mit den Worten, Ziel einer möglichen Intervention wäre es, die syrische Seite der Grenze unter türkische Kontrolle zu bringen. Ob die Türkei einen solchen Schritt für nötig erachten werde oder nicht, hänge vom Verhalten der Syrer ab.

„Militärische Güter“ in Airbus

Der in der Türkei zur Landung gezwungene Airbus A320 aus Moskau hatte nach Angaben der Regierung in Ankara für Syrien bestimmte „militärische Güter“ geladen. Adressat der Lieferung sei das Verteidigungsministerium in Damaskus gewesen, sagte Erdogan.

Das Material stamme von einem russischen Hersteller. Moskau bestritt die Vorwürfe. Das russische Außenministerium warf Ankara vor, das Leben der Passagiere gefährdet zu haben. Syrien verlangte seinerseits die sofortige Rückgabe der Fracht.

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