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Schiffe häufig überfüllt

Bei Fährunglücken auf Flüssen und vor den Küsten Afrikas und Asiens kamen in den letzten Jahren immer wieder zahlreiche Menschen ums Leben.

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September 2010: Nach einem Feuer an Bord kentert auf dem Fluss Kasai im Kongo (Zentralafrika) eine Frachtfähre. Medien sprechen von bis zu 200 Toten, die Behörden bestreiten die Zahl. Da im Kongo in der Regel keine Passagierlisten geführt werden, ist es nach Unglücken schwer, die genaue Zahl der Opfer festzustellen.

August 2010: Auf dem Albertsee in Uganda kommen vermutlich mehr als 70 Menschen ums Leben. Das Schiff war nur für 40 Passagiere und zwei Tonnen Ladung zugelassen. Nach Angaben der Polizei waren mehr als 90 Menschen samt Gepäck an Bord. Nur wenige überleben.

Juli 2010: Beim Untergang einer Fähre sterben auf einem Nebenfluss des Kongo bis zu 200 Menschen. Das Schiff kenterte und sank, weil es völlig überfüllt war.

Jänner 2009: Beim Untergang der Fähre „Teratai Prima“ in Indonesien kommen 311 Menschen ums Leben. Nur 35 Passagiere überleben. Das Schiff sank bei schwerem Seegang zwischen Sulawesi und Borneo.

August 2008: Vor der Küste des westafrikanischen Landes Sierra Leone sterben 231 Menschen. Die völlig überfüllte Fähre „Tay Chay“ mit 268 Menschen an Bord kenterte in einem schweren Sturm. Rettungswesten gab es nicht. 37 Menschen überleben.

Juni 2008: Vor der philippinischen Insel Sibuyan läuft die Fähre „Princess of the Star“ mit mehr als 864 Menschen an Bord während eines Taifuns nach einem Maschinenschaden auf Grund und sinkt. In den folgenden Tagen werden etwa 250 Leichen an umliegende Strände geschwemmt, mehr als 550 Menschen gelten als vermisst.

Dezember 2006: Die Fähre „M/V Senopati Nusantara“ sinkt bei stürmischem Wetter zwischen den indonesischen Inseln Java und Kalimantan. Mehr als 380 der 628 registrierten Menschen an Bord werden vermisst. Helfer bergen etwa 230 Überlebende aus der Javasee.

Februar 2006: Im Roten Meer sinkt rund 90 Kilometer vor dem Zielhafen Safaga in Ägypten die Fähre „Al Salam Boccaccio 98“. Mindestens 1.027 der 1.400 Menschen an Bord sterben. Eineinhalb Stunden nach Verlassen des Hafens Dhiba in Saudi-Arabien soll Feuer ausgebrochen sein. Vermutlich holte die Mannschaft Meerwasser zum Löschen an Bord und brachte so das Schiff zum Kentern.

Juli 2005: Vor der Küste der indonesischen Provinz Papua kentert und sinkt die Fähre „Digul“ in rauer See. Nur 15 Menschen überleben das Unglück, 15 Tote werden geborgen, 185 Passagiere gelten als vermisst. An Bord gab es keine Sicherheitsausrüstung.

April 2005: Zwei überladene Fähren sinken auf dem Fluss Kongo nahe Kisangani. Nach einem Brand auf einem der Schiffe geraten die Passagiere in Panik und versuchen, auf das andere Boot zu klettern. Dadurch bringen sie beide Fähren zum Kentern. 67 Passagiere sterben.

September 2002: Vor der Küste Gambias (Westafrika) kentert eine senegalesische Fähre. Sie trug doppelt so viele Fahrgäste wie zugelassen. Nach offiziellen Angaben kommen 1.863 Menschen ums Leben.