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Shuttle-Nachfolger in Entwicklungsphase

Nach dem Ende des Spaceshuttle-Programms ist die US-Raumfahrtbehörde NASA vorerst Passagier - beim russischen Pendant Roskosmos. Bis ein Shuttle-Nachfolger einsatzbereit ist, wird es noch dauern. Doch die NASA macht derzeit bei der Entwicklung Tempo.

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Zuletzt meldete die NASA die Anlieferung der Außenhülle für die Raumkapsel „Orion“ im Kennedy Space Center (KSC) bei Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida. Auf dem Gelände soll diese für ihren Erstflug 2014 vorbereitet werden. Ein besonders kritischer Bauteil ist der Hitzeschild, der Raumfähren bei ihrem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vor extrem hohen Temperaturen schützen muss.

Der Shuttle-Nachfolger "Orion"

APA/EPA/Erik S. Lesser

Prototyp der „Orion“ in der Bauphase

Die Kapsel ist eigentlich als Nachfolger für das Shuttle-Programm gedacht, das 2011 offiziell für eingestellt erklärt und im vergangenen Juni mit einer letzten Mission der „Endeavour“ tatsächlich beendet wurde. Angedacht ist aber auch, dass mit der „Orion“ Astronauten längerfristig auch in Richtung „Deep Space“, etwa zu Asteroiden, aufbrechen könnten.

Große Pläne in Richtung Mars

Bisherige Aufgaben wie Transportflüge zur Internationalen Raumstation (ISS) sollen dagegen künftig vor allem private US-amerikanische Unternehmen übernehmen. Ein erster, für 2014 geplanter unbemannter Testflug der „Orion“ mitsamt zwei Erdumrundungen soll Daten liefern, die bei der Gestaltung und Entwicklung der Kapsel helfen könnten.

Wann die erste konkrete Mission stattfindet und wohin sie führt, ist aber noch offen. Gedacht ist das neue „Multi-Purpose Crew Vehicle“ (Mehrzweck-Personentransportsystem, MPCV) zunächst für etwa dreiwöchige Reisen mit einer vierköpfigen Besatzung. Später sollen bis zu sechs Astronauten Flüge unternehmen können, die bis zu 210 Tage dauern. Das MPCV wird laut NASA beim Start, beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und bei der Landung zehnmal sicherer sein als die Shuttles.

Die „Orion“ war ursprünglich Teil eines Programms der NASA, das nach langer Zeit wieder Astronauten auf den Mond bringen sollte. US-Präsident Barack Obama bremste dabei allerdings - gleichzeitig mit der Zielvorgabe, bis 2025 Menschen zu einem Asteroiden zu bringen und dann möglichst bis 2035 zum Mars. Zwischendurch war immer wieder auch von einer Modifizierung der „Orion“-Pläne die Rede gewesen.

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