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Zweifel an Methode und Ergebnissen

Mit Genmais gefütterte Ratten erkranken einer umstrittenen Studie zufolge oft an Krebs und sterben im Schnitt früher als ihre Artgenossen. Nicht an der Studie beteiligte Forscher zweifelten sowohl die Methoden als auch die Ergebnisse der Studie an und warfen den Franzosen unsaubere Arbeit vor.

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Kritiker der Studie warnen jedenfalls davor, voreilige Schlüsse aus den in der Zeitschrift „Food and Chemical Toxicology“ veröffentlichen Erkenntnissen zu ziehen. Tom Sanders, der am King’s College in London die Abteilung Lebensmittelforschung leitet, bemängelte etwa, dass die Forscher viele Angaben schuldig geblieben seien - etwa genaue Details zur Nahrung der Ratten oder zu ihrem Wachstum.

„Warum sterben Amerikaner nicht wie Fliegen?“

Zudem sei die in dem Versuch verwendete Rattenart dafür bekannt, unter bestimmten Umständen eine hohe Anfälligkeit für Brustkrebs zu haben - daran waren viele Ratten in der Studie erkrankt. Zudem seien die statistischen Methoden „unkonventionell“.

Mark Tester vom Australian Centre for Plant Functional Genomics (ACPFG) von der Universität von Adelaide warf die Frage auf, warum die Ergebnisse der französischen Studie so drastisch von zahlreichen anderen Untersuchungen abweichen.

„Wenn der Effekt wirklich so ernst ist wie behauptet und auch Menschen betrifft, warum sterben die Amerikaner dann nicht wie die Fliegen?“ Genmais befinde sich seit mehr als zehn Jahren in US-Lebensmitteln, und dennoch steige die Lebenserwartung dort unvermindert an, so Tester weiter.

„Niemals giftige Folgen gezeigt“

Auch der französische Expertenverband AFBV warnte vor einer Überbewertung der Ergebnisse. „Zahlreiche Studien“ an Tieren zu den Langzeitfolgen von Genpflanzen hätten „niemals giftige Folgen gezeigt“, wie AFP berichtete. Die AFBV bezeichnet sich selbst als Gruppe unabhängiger Experten, auf der Website finden sich indes zahlreiche Beiträge, die den Nutzen von Genpflanzen belegen sollen.

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