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Teheran bestätigt Berater

Im Iran hat der nahezu isolierte syrische Präsident Baschar al-Assad seine wichtigste Stütze. Teheran räumte nun eine aktivere Rolle im Syrien-Konflikt ein als bisher bekannt. Der Kommandeur der Revolutionsgarden, Mohammed Ali Dschafari, bestätigte, dass die Elitetruppe mit Beratern in Syrien tätig sei. Es handle sich dabei aber nicht um militärische Unterstützung.

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Sollte Syrien jedoch militärisch angegriffen werden, würde der Iran dem Land auch militärisch beistehen. „Aber das hängt komplett von den Umständen ab.“ Es ist das erste Mal, dass ein hochrangiger Armeekommandant eine militärische Präsenz des Iran in Syrien zugibt.

Der Westen und syrische Oppositionsgruppen werfen dem Iran schon länger vor, die syrische Armee mit Waffen und Expertisen zu versorgen. Bisher wies der Iran das stets zurück. Regierungsvertreter räumten lediglich ein, dass der Iran die Führung in Damaskus mit medizinischer und humanitärer Hilfe zur Seite stehe. Der Iran, in dem überwiegend Schiiten leben, betrachtet die Führung um den Alawiten Assad als einen seiner wichtigsten Verbündeten im Widerstand gegen Israel und arabische Länder unter sunnitischer Führung.

„Intellektuelle und beratende Hilfe“

Dschafari sagte, dass die Revolutionsgarden finanzielle Unterstützung und die Al-Kuds-Brigade „intellektuelle und beratenden Hilfe“ leisteten. „Aber dies stellt keine militärische Präsenz dar.“ Wie viele Al-Kuds-Mitglieder in Syrien seien, sagte er nicht. Die Al-Kuds-Brigade ist eine Einheit der Revolutionsgarden, die unter anderem für die Verbreitung der Ideologie der iranischen Führung im Ausland zuständig ist. Sie steht im Verdacht, im Irak nach dem Sturz Saddam Husseins Drahtzieher mehrerer Anschläge gewesen zu sein.

Irak rückt in Fokus

Kritik war von irakischer Seite zu hören. Der Irak ist schon lange mit dem Iran verfeindet. Der im türkischen Exil lebende und im Irak zum Tod verurteilte irakische Vizepräsident Tarek al-Haschemi kritisierte gegenüber Reuters, dass sich sein Land „leider zu einem iranischen Korridor zur Unterstützung des autokratischen Regimes von Baschar al-Assad“ entwickle. Der Iran nutze den irakischen Luftraum, um Hilfsgüter an Assads Truppen zu liefern.

Ein hochrangiger Berater des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki wies die Vorwürfe zurück. Der Irak halte sich daran, keine Partei in dem Syrien-Konflikt zu ergreifen. Auch werde die Regierung niemals eine Nutzung des irakischen Luftraums zur Lieferung von Waffen nach Syrien erlauben.

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