Talent kennt keine Grenzen
1.850 Österreicher haben sich beworben - 300 bekommen ab Freitag in der ORF-Fernsehshow „Die große Chance“ die Gelegenheit, ihr besonderes Talent unter Beweis zu stellen. Bewertet werden die Auftritte in sechs Castingshows von einer prominenten Jury. Wer ins Finale einzieht und schließlich in die Fußstapfen von Vorjahressiegerin Christine Hödl tritt, entscheidet das Publikum in drei Halbfinale.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
Am Jurorentisch nimmt neben Rapper Sido, Balletttänzerin Karina Sarkissova und Sängerin Zabine in dieser Staffel auch Peter Rapp Platz, der damit Zirkusdirektor Bernhard Paul ersetzt. Erfahrung mit dem Talentshowformat hat der Moderator schon, er präsentierte die gleichnamige Vorgängershow von 1980 bis 1988, in der ebenfalls Nachwuchskünstler präsentiert wurden, jedoch nicht im Wettbewerb zueinander standen.

ORF/Ali Schafler
Die Crazy Sisters wollen mit ihrer Swing-Darbietung überzeugen - „Wir stehen zu unserer Verrücktheit“
Sido bleibt das Alphatier
Die Rolle des Alphatiers wird aber voraussichtlich wieder Rapper Sido einnehmen. Peter Rapp ließ im Vorfeld wissen, dass er und sein männlicher Jurorenkollege sich durchaus hin und wieder „matchen und ein wenig aufziehen“. Sido habe „einen messerscharfen Verstand und spricht immer gleich aus, was er sich denkt. Ich bin da vielleicht ein wenig diplomatischer - aber das macht wahrscheinlich das Alter.“
Trotzdem freut sich Rapp selbst auf die Zusammenarbeit mit Sido. „Wir hatten einen Testlauf und wir ergänzen uns verbal ganz gut - das hat echt Spaß gemacht“, so Rapp. Allerdings: „So böse wie er denkt, kann ich gar nicht sprechen.“ Insgesamt habe man eine gute Mischung innerhalb der Jury „mit Zabine, mit ihrem folkloristischen Tiroler Element und Karina Sarkissova mit ihrer strengen Erziehung zur Primaballerina“, so Rapp.

ORF/Ali Schafler
Die Anika-Plattler wollen „österreichisches Brauchtum etwas anders rüberbringen“ und sich „von einer nicht fachkundigen Jury bewerten lassen“
Moderiert wird die Show, wie auch schon die erste Staffel, von Andi Knoll und Doris Golpashin, die sich schon im Vorfeld beeindruckt von der Bandbreite der Talente zeigten. „Ein Elfjähriger mit dem Wortschatz und der Poesie eines Andre Heller oder z. B. eine 71-Jährige, die mindestens so viel Stimmung wie DJ Ötzi macht“, freut sich Knoll, „und dann gab’s natürlich auch wieder die, wo man mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf vor dem Fernseher sitzen wird. Wenn sich z. B. ein junger Mann Zahnseide beim Mund hinein und bei den Augen wieder hinauszieht.“

ORF/Ali Schafler
Der Bauchtänzer Alexandros will durch den Auftritt seine „Leidenschaft populär machen“
Maximal drei Minuten, um zu überzeugen
Mit welchem Talent die Teilnehmer antreten, blieb ihnen völlig freigestellt. Die einzigen Voraussetzungen waren, dass der Auftritt auf einer Theaterbühne stattfinden können muss, nicht länger als drei Minuten dauern darf und die Kandidaten mindestens zehn Jahre alt sind. Ein Blick über das Teilnehmerfeld der ersten Folge zeigt, dass sich vor allem musikalische Talente den Weg ins Rampenlicht suchen. Von Swing über Hip-Hop und Beatboxer bis zum Schlager reicht die Bandbreite der Darbietungen.
Doch auch getanzt wird viel in der großen Chance: Die Gruppe inmotion aus Bern in der Schweiz will Jury und Publikum mit Jo-Jo-Akrobatik überzeugen, die Potpourri Crew aus Salzburg zeigt Urban Streetdance. Klassische Geschlechterrollen werden gleich in zwei Performances umgedreht - zum einen von Alexandros aus Wien, der als Bauchtänzer auftritt, andererseits von den Anika-Plattlern, einer weiblichen Schuhplattler-Gruppe.
Die Beweggründe der Kandidaten
Die Beweggründe der Kandidaten, an der Fernsehshow teilzunehmen, sind ganz unterschiedlich. So erhofft sich Musiker Jan Scheer einen Werbeeffekt und eine Steigerung seines Bekanntheitsgrades, Pensionist Henry Moore erfüllt sich seinen Lebenstraum, einmal in einer Castingshow aufzutreten, und Jazzsängerin Renate Karl will ihre Enkerl beeindrucken.
TV-Hinweis
„Die Große Chance“ ist ab Freitag wöchentlich um 20.15 Uhr in ORF eins und im Livestream in der TVthek zu sehen.
Das aus zwei Männern bestehende Gesangsduo Torpedo Twins hat sich beim Karaokesingen kennengelernt und will „schauen, wo wir stehen, und schauen, ob wir wirklich etwas können“. Nicht ganz ernst gemeint ist wohl der Wunsch der aus zwei Studenten bestehenden Combo Das Getränk, die ihre Chance darin sieht, „danach bei Peter Rapp in der ‚Brieflos Show‘ auftreten zu können“.
Links: