Suche nach Ursache von Saarbrücker Brandkatastrophe
Nach dem Tod von vier Kindern bei einem Wohnungsbrand in der deutschen Stadt Saarbrücken geht die Suche nach der Ursache weiter. Die Ermittler rechneten allerdings nicht damit, dass am Wochenende schon Ergebnisse eingingen, sagte Polizeisprecher Stephan Laßotta gestern Abend.
Nach seiner Einschätzung wird es auch ein paar Tage dauern, bis das Ergebnis der Obduktion vorliegt. Die vier Kinder waren noch gestern in der Gerichtsmedizin untersucht worden. Bei dem Feuer in einer Dachgeschoßwohnung waren gestern Früh zwei Zwillingsbuben im Alter von drei Jahren sowie zwei fünf und sieben Jahre alte Mädchen ums Leben gekommen. Ihre Eltern und ein Baby konnte die Feuerwehr retten.
Die Polizei ging nach ersten Erkenntnissen von einem Unglück aus. „Im Moment haben wir keine Hinweise auf Brandstiftung“, sagte Laßotta. Ermittelt wird wegen fahrlässiger Brandstiftung und fahrlässiger Tötung. Einen konkreten Tatverdacht gab es zunächst nicht.
Vorwürfe gegen Feuerwehr
Unterdessen hat ein von Verwandten der Opfer beauftragter Anwalt Vorwürfe gegen die Feuerwehr erhoben. Laut einem Feuerwehrsprecher geht es dabei um die Frage, warum nicht noch mehr Menschen mittels Drehleiter aus der Wohnung gerettet wurden. Nach seiner Darstellung hätte es aber nichts genutzt, zusätzliche Feuerwehrleute über die Leiter nach oben zu bringen, denn in der Wohnung seien schon genug Helfer gewesen. Er weise die Vorwürfe zurück, sagte der Sprecher. Nach Laßottas Worten werden sie untersucht.
Den Helfern hatte sich gestern ein dramatisches Bild geboten: Die 27 Jahre alte Mutter habe ihr elf Monate altes Mädchen im Arm gehalten und an einem Fenster verzweifelt um Hilfe geschrien, der 28 Jahre alte Vater an einem anderen Fenster. Mit einer Drehleiter retteten Feuerwehrleute die drei. Kurz darauf holten sie ein weiteres Kind aus der Wohnung, dem die Ärzte aber nicht mehr helfen konnten.