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Handwerk mit titanenem Boden

Auch Österreich hat seine Kultbrillenmarke mit prominenten Testimonials. Zumindest eine von ihnen ist über den Verdacht, „gekauft“ zu sein, ziemlich erhaben: Die britische Königin Elizabeth II. schwört seit 30 Jahren auf Brillen der Marke Silhouette, wie der Linzer Hersteller anlässlich des Thronjubiläums diesen Sommer vermeldete.

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Die Lieblingsfassung der Queen ist demnach das Modell „1899“, seit 14 Jahren auf der königlichen Nase. Insgesamt habe sie jedoch drei verschiedene Fassungen aus der Linzer Brillenschmiede, wurde betont. Neben Elizabeth II. waren auch Schauspielerin Sarah Jessica Parker und Kollege Tom Cruise schon mit Sonnenbrillen aus Österreich zu sehen - ohne jegliche Bezahlung, wie das Unternehmen betont.

„So angenehm wie möglich“ als Devise

Auch Schauspielerin Jane Fonda, die NASA-Astronauten und die Wiener Philharmoniker sind mit Silhouette-Brillen ausgestattet. Am werbewirksamsten für die Linzer war und ist aber wohl die TV-Serie „CSI:Miami“: Deren Hauptdarsteller David Caruso trägt in eigentlich jeder Folge prominent die oberösterreichische Sonnenbrille zur Schau. Die Firma beschwört, dass auch das ganz allein den Qualitäten des Modells „Titan Minimal Art“ zu verdanken ist und kein bezahltes Product-Placement.

So oder so - das 1999 präsentierte Modell hat sich zum Riesengeschäft für die Firma entwickelt. Hunderttausende Stück alleine dieser Fassung werden Jahr für Jahr verkauft. Seit 2007 konzentriert sich der Familienbetrieb deshalb auf randlose Fassungen und will - allen momentanen Trends zum Trotz - auch dabei bleiben. Das mache die Brille leicht und damit „das Tragen so angenehm wie möglich“, wird argumentiert.

Vom Sechspersonenbetrieb zur Weltfirma

Überhaupt geht der Linzer Betrieb die Entwicklung und Fertigung seiner Brillen, von denen über 90 Prozent in den weltweiten Export gehen, von einem explizit handwerkerischen Standpunkt an, was sich allerdings auch im Preis niederschlägt. Auch bei der „Titan Minimal Art“ gab es über die Jahre noch einige Verbesserungen. Unter anderem waren die Linzer erst zufrieden, als die Brille komplett „geräuschlos“ war - nur um zu erfahren, dass das charakteristische Schmirgeln zwischen den Bügelenden, wenn man mit der Brille herumspielt, für viele „Kult“ war.

Was 1964 als Sechspersonenbetrieb begann, ist heute jedenfalls einer der wichtigsten Arbeitgeber im Linzer Raum. Rund zwei Drittel der über 1.500 Mitarbeiter weltweit arbeiten am Linzer Firmenstammsitz. Rund drei Millionen Brillen stellt das Unternehmen jedes Jahr her, etwa 1,8 Millionen der hauseigenen Marke Silhouette, rund eine Million der Lizenzmarke adidas eyewear und 100.000 Stück der Lizenzmarke Daniel Swarovski crystal eyewear.

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