Wegen Iran-Sanktionen: USA erwägen Freigabe von Ölreserven

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Die US-Regierung erwägt einem Insider zufolge eine Freigabe der strategischen Ölreserven. Damit solle verhindert werden, dass steigende Preise die Sanktionen gegen den Iran unterliefen, sagte eine mit dem Vorhaben vertraute Person gestern der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Behörden würden den Markt in den kommenden Wochen genau beobachten, um festzustellen, ob der Benzinpreis in den USA nach dem Feiertag Labor Day Anfang September wie gewohnt falle. Eine Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden. Auch sei noch offen, in welchem Umfang die Reserven angezapft werden könnten. Die USA seien wegen einer möglichen koordinierten Aktion auch noch nicht auf andere Länder zugegangen.

Höherer Ölpreis würde dem Iran nutzen

„Antreiber des Ganzen sind die Auswirkungen auf die Konjunktur und die Iran-Sanktionen“, verlautete aus den Kreisen. Die Regierung in Washington fürchte, die Islamische Republik könnte das vom Westen im Atomstreit verhängte Ölembargo durch höhere Absatzpreise aushebeln.

Seit Ende Juni hat sich die Sorte Brent um rund 30 Prozent auf etwa 116 Dollar (94,5 Euro) je Barrel (159 Liter) verteuert. Das ist die stärkste Rally seit drei Jahren. Von seinem Rekordhoch von 147,50 Dollar aus dem Sommer 2008 ist der Terminkontrakt aber noch weit entfernt.

Am Rohölmarkt nähren vor allem zwei Themen die Spekulationen der Anleger: Eine mögliche neue Geldschwemme der US-Notenbank und ein drohender bewaffneter Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Die ersten Analysten warnen allerdings bereits vor einer Spekulationsblase, die schnell in sich zusammensacken könne.