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Nicht nur USA betroffen

In den USA ist nach Angaben des Wetterbehörde NOAA zuletzt ein weiterer Rekord gefallen. Der Juli war demnach der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1895. Baldige Entwarnung ist laut Experten nicht in Sicht - ganz im Gegenteil wird mittlerweile sogar vor einer permanenten Dürre in den USA gewarnt.

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Zwar äußerte auch die NOAA bereits die Befürchtung, dass sich die Lage weiter verschlimmern und die extreme Trockenheit und Hitze noch bis Ende des Jahres andauern könnte. Diese Prognose könnte nach Ansicht von Forschern der New Yorker Columbia University allerdings nicht weit genug gehen, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ („NZZ“) berichtet.

Schild mit der Aufschrift "Fishing" neben einem ausgetrockneten See

Reuters/Jeff Tuttle

Ein baldiges Ende der Dürreperiode ist nicht in Sicht

Entgegen der zuletzt auch von der japanischen Meteorologiebehörde geteilten Annahme, dass die laufende Trockenphase auf zyklisch wiederkehrende Wetterphänomene zurückzuführen sei, könnten die betroffenen Regionen vielmehr vor einer grundlegenden Klimaveränderung stehen.

Weniger Niederschläge durch Klimaerwärmung

Grund für diese Annahme sei ein prognostizierter Rückgang der Niederschlagsmengen, den die Forschern unter anderem auf die Klimaerwärmung durch Treibhausgase zurückführen. Sie verwiesen in diesem Zusammenhang auch auf den letzten Sonderbericht des UNO-Klimarates (IPCC), der etwa für den südlichen Teil Nordamerikas eine anhaltende Dürreperiode prognostiziert. Betroffen seien allerdings nicht nur die USA - auch für den Mittelmeer-Raum bestehe die Gefahr einer permanenten Dürre.

Mit Blick auf vergangene Dürreperioden führten die NOAA-Experten die extremen Wetterlagen auf das Klimaphänomen „La Nina“ zurück. „Während ‚El Nino‘ den Süden der USA mit Feuchtigkeit aus den Tropen versorgt, macht seine Schwester ‚La Nina‘ das Gegenteil und ruft in diesen Regionen regelmäßig Trockenheit hervor“, so die Kurzbeschreibung in der „NZZ“. Die Wetterphänomene waren 2011 unter anderem mitverantwortlich für eine ungewöhnlich heftige Tropensturmsaison im Nordatlantik. Dasselbe gelte auch für Rekordregenfälle in Australien, die im vergangenem Jahr zu katastrophalen Überschwemmungen führten.

Vier- bis Zwölfjahreszyklus

„El Nino“ und „La Nina“ treten in der Regel alle vier bis zwölf Jahre auf. Im Jahr 1998 starben rund 2.000 Menschen an den Folgen des Wetterphänomens. Die Schäden durch Ernteausfälle gingen damals in die Milliarden. Vor drei Jahren verzögerte „El Nino“ den Beginn des Monsuns in Indien und trieb dadurch den Zuckerpreis auf den höchsten Stand seit 30 Jahren. Die UNO warnte bereits vor einem neuerlichen Anstieg der Lebensmittelpreise.

Heftige Hurrikansaison erwartet

In Nordamerika begünstig „La Nina“ zudem das Auftreten von Hurrikans. US-Experten warnten jüngst, dass die diesjährige Hurrikansaison heftiger als zunächst erwartet ausfallen könnte. Bis Ende November werden laut NOAA insgesamt zwölf bis 17 starke Wirbelstürme erwartet. Drei bis fünf davon könnten Hurrikanstärke erreichen - zwei oder drei sogar mit zerstörerischen Windgeschwindigkeiten von mehr als 178 km/h.

Bisher hatten sich in der seit Juni laufenden Saison sechs Stürme gebildet, die so stark waren, dass sie einen Namen bekamen. Der Durchschnitt liegt laut NOAA bei insgesamt elf Stürmen mit Namen, darunter sechs Hurrikans. Die Atlantik-Hurrikansaison beginnt jeweils am 1. Juni und endet am 30. November.

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