Surrealist und „Alien“-Designer
Seine Bilder sind zu Ikonen der Science-Fiction- und Gruselfilme geworden: der Schweizer Künstler und Filmdesigner Hans Ruedi (HR) Giger, der schon 1978 mit seiner Arbeit für Ridley Scotts „Alien“ neue Maßstäbe setzte und nun für die düstere Optik von „Prometheus“ verantwortlich zeichnet. Mit seiner „Biomechanik“ und unheimlich naturfreien Sujets wirkte Giger über Jahrzehnte hinweg stilbildend.
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Giger wurde 1940 in Chur geboren und studierte Architektur und Industriedesign an der Hochschule für Angewandte Kunst in Zürich. Zunächst etablierte er sich als Innenarchitekt, ab 1968 arbeitete er ausschließlich als Künstler. Gigers erste Werke waren Ölbilder, doch in den 1970er Jahren befasste er sich mit der Airbrush-Technik und entwickelte diese in seinen surrealistischen Bildern zum „biomechanischen“ Stil.
In den folgenden 20 Jahren schuf er an die 600 Gemälde, deren Sujets aus alptraumhaften Kompositionen von Köpfen, Penissen, Totenschädeln, Rüsseln und weiteren mutantenartigen Körperteilen bestehen.

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HR Giger wurde für seine „Alien“-Entwürfe mit dem Oscar ausgezeichnet
Durchbruch als Hollywood-Designer
1978 nahm Giger die Arbeit für die Hollywood-Produktion „Alien“ von Scott (mit John Hurt und Sigourney Weaver) auf und entwarf das Filmdesign und den Star, das Ungeheuer „Alien“, das Maßstäbe setzte und in ähnlicher Gestalt fortan zum oft kopierten Parade-Außerirdischen für viele Filme und Comics wurde.
1980 erhielt Giger dafür einen Oscar in der Kategorie Best Achievement for Visual Effects. Seine Filmarbeit setzte sich fort mit „Poltergeist II“ und „Species“. Giger gestaltete auch Plattencover von berühmten Popstars, etwa von Emerson, Lake & Palmers LP „Brain Salad Surgery“ und für Debbie Harrys LP „Koo Koo“.

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2011 war im Kunsthaus Wien eine umfassende Giger-Retrospektive zu sehen
Übergang zur skulpturalen Arbeit
Anfang der 90er gab Giger die Malerei auf und widmete sich der Skulptur. Früher schon hatte er auch Möbel entworfen, wie 1981 den „Harkonnen-Capo-Stuhl“ und den „Harkonnen Tisch“. Seit Mitte der 1990er Jahre arbeitet Giger auch an der Fertigstellung seines H. R. Giger Museum in Gruyeres, das seine Sammlung beherbergt.
Dort gestaltete er auch eine Alien-mäßige Bar, in der man sich Mut vor dem Besuch der gruseligen Geschöpfe antrinken könnte. Gerüchten nach soll auch das Heim des Künstlers ähnlich gestaltet sein. In einem Interview meinte er einmal: „Das ist das Zuhause eines Freaks. Aber eines sehr, sehr netten.“
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