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Arbeitsplätze scheinen gesichert

Die angeschlagene Drogeriemarktkette Schlecker Österreich hat in letzter Sekunde offenbar doch noch einen Käufer gefunden. Der in Wien ansässige Fonds TAP 09, dessen Managementgesellschaft von Rudolf Haberleitner geführt wird, soll dem Vernehmen nach alle rund 1.340 Filialen der Kette in Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg übernehmen, berichtet der „Standard“ (Dienstag-Ausgabe).

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Es soll weder zu Kündigungen noch zu Filialschließungen kommen. Diese Entscheidung des deutschen Schlecker-Insolvenzverwalters Arndt Geiwitz soll am Dienstag bekanntgegeben werden, schreibt das Blatt. In Österreich beschäftigt Schlecker rund 3.000 Mitarbeiter in 900 Filialen.

Aus dem Rennen sind damit der Linzer Finanzinvestor Recap um Anton Stumpf, Ex-dm-Manager Manfred Laaber und die MTH-Gruppe (u. a. Libro, Pagro) um den österreichischen Industriellen und Ex-Politiker Josef Taus. Schlecker Deutschland schlitterte bereits im Jänner in die Insolvenz und wurde im Juni abgewickelt. Rund 25.000 Beschäftigte verloren ihren Job. Der Fonds TAP 09 investiert laut Homepage in „Unternehmen mit Substanz und Restrukturierungsbedarf im Finanz- und Ertragsbereich“.

Umbau zu Nahversorger

„Neue Eigentümer planen die Anton Schlecker GmbH in den nächsten Tagen zu übernehmen und mit allen 1.350 Standorten in den Ländern Österreich, Italien, Polen, Belgien und Luxemburg weiter zu führen“, heißt es in einem Brief an die Vermieter der Schlecker-Filialen, der am Montag bekanntwurde. Die Drogeriemarktkette soll demnach unter neuem Namen zu einem Nahversorger ausgebaut werden.

„Sie werden das bestehende Drogeriekonzept, welches die Basis bleibt, in eine spezielle ‚Nahversorgungskette‘ entwickeln, die außer Drogeriewaren Impuls-Sortimente anbietet, welche die Kundenfrequenz und so auch die Flächenprofitabilität wesentlich verbessern“, heißt es in dem Schreiben datiert mit 27. Juli, das der APA vorliegt. Schlecker Österreich werde „in naher Zukunft unter einem neuen Handelsnamen auftreten“.

Bitte um Mietreduktion

Die Vermieter der Schlecker-Filialen bittet der potenzielle neue Eigentümer um Zugeständnisse: entweder die Mietzahlungen für sechs Monate auszusetzen oder eine Senkung der Miete um 20 Prozent zu akzeptieren. Bis Dienstag sollen die Eigentümer ihre Entscheidung Schlecker mitteilen.

Das neue Nahversorgungskonzept von Schlecker soll die Konsumenten motivieren, ihre Güter des täglichen Bedarfs direkt am Wohnort zu kaufen. „Wir befinden uns in einer Phase der Neuorientierung und wir arbeiten mit Hochdruck daran, ein positives Umfeld für einen Neustart zu schaffen“, appellierte der Fonds an die Vermieter. Mit der Kostenoptimierung werde ein wesentlicher Beitrag zur Absicherung des Standortes geleistet.

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