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Überschwemmungen und Erdrutsche

Angesichts der seit Tagen anhaltenden, heftigen Regenfälle haben die japanischen Behörden rund 400.000 Menschen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Die Wassermassen und Schlammlawinen rissen immer wieder Häuser, Brücken und Autos mit. Tausende Haushalte waren zeitweise ohne Strom, vielerorts fielen Mobilfunk- und Telefonfestnetze aus.

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Medienberichten zufolge wurden 260.000 Menschen aufgefordert, in Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen Zuflucht zu suchen. Etwa 140.000 weiteren Japanern wurde solch ein Schritt laut Behördenvertretern eindringlich, aber ohne offizielle Aufforderung nahegelegt.

Spur der Verwüstung

Japan wird seit Tagen von heftigen Regenfällen heimgesucht. Neben den Präfekturen Oita und Kumamoto ist inzwischen auch die Provinz Fukuoka schwer betroffen. Dort wurden nach Überschwemmungen 78.600 Menschen aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen, wie ein Behördensprecher mitteilte.

Verwüstung nach Unwetter

Reuters/Japanische Streitkräfte

Zerstörungen in Minamiaso

In der Präfektur habe es bereits 181 Erdrutsche gegeben. Etwa 820 Häuser seien beschädigt und drei Brücken von den Wassermassen mitgerissen worden. Die japanische Wetterbehörde warnte unterdessen vor weiteren Erdrutschen und Überschwemmungen auf der südlichen Insel Kyushu, wo pro Stunde elf Zentimeter Regen gemessen wurden.

Mehr als 5.400 Menschen sind derzeit wegen der Regenfälle von der Außenwelt abgeschnitten. Sie werden per Helikopter mit Notrationen versorgt, teilte eine Sprecherin der Stadt Yame in der Präfektur Fukuoka im Norden der Insel mit. Noch sei unklar, wann der Zugang zu den betroffenen Gebieten wieder frei sei.

Tote und Vermisste

Das Fernsehen zeigte weiterhin Bilder von reißenden Flüssen und schlammigen Wassermassen, die Häuser überfluteten. Durch Erdrutsche und Überschwemmungen infolge der Niederschläge kamen bisher 24 Menschen ums Leben. Acht weitere werden noch vermisst, darunter ein 30-jähriger Mann, der in seinem Auto von einem Fluss mitgerissen wurde, und eine nach einem Erdrutsch verschüttete 83-Jährige.

Verwüstung nach Unwetter

APA/EPA/Feuerwehr Fukuoka

Überflutetes Gebiet in der Provinz Fukuoka

„Nie dagewesene Ausmaße“

Heftige Regenfälle sind zu dieser Jahreszeit in Japan nicht unüblich. Auf Kyushu hätten die Niederschläge aber „nie dagewesene Ausmaße“ erreicht, teilte der Wetterdienst mit. Auch die 500 Kilometer entfernte Stadt Kyoto war am Sonntag von starken Regenfällen betroffen. Medienberichten zufolge wurden dort 20 Häuser überschwemmt. Entwarnung konnten die Meteorologen nicht geben: Es soll weiter regnen.