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Durchbruch als Sergeant „Fatso“ Judson

Oscarpreisträger, Charakterdarsteller und Schauspiellegende: Hollywood-Altstar Ernest Borgnine ist tot. Der Star aus Dutzenden Filmen und Fernsehserien starb am Sonntag im Alter von 95 Jahren, wie seine Managerin Lynda Bensky laut AFP bestätigte.

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Medienberichten zufolge starb Borgnine im Kreise seiner Familie im Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles. Der dreifache Vater war fünfmal verheiratet und stand bis vor Kurzem noch vor der Kamera (zuletzt etwa als Henry der Archivar in „R.E.D.“ und als verbitterter Rex Page in „The Man Who Shook the Hand of Vicente Fernandez“, Anm.).

Borgnine sei „nie in Pension gegangen von der Kunst, die er liebte“, heißt es in einer Erklärung der Familie, die die „Los Angeles Times“ abdruckte. Er habe sich „exzellenter Gesundheit erfreut bis zu der kürzlichen Krankheit“. Angeblich starb er an Nierenversagen. Der Schauspieler war am Dienstag zu einer Routineuntersuchung ins Krankenhaus gekommen und hatte noch gescherzt, das sei seine „95.000-Meilen-Inspektion“.

„Verdammt in alle Ewigkeit“

Der am 24. Jänner 1917 im US-Bundesstaat Connecticut als Ermes Effron Borgnino geborene Sohn italienischer Einwanderer fand erst nach einer zehnjährigen Laufbahn bei der Marine zum Film. Zunächst machte er vor allem in Nebenrollen wie in dem Weltkriegsdrama „Das dreckige Dutzend“ Karriere. Sein Durchbruch war 1953 die Rolle eines Marinesoldaten: Sergeant „Fatso“ Judson in dem Pearl-Harbor-Drama „Verdammt in alle Ewigkeit“.

Der größte Erfolg folgte 1955 mit der Hauptrolle in „Marty“. Für die Darstellung des scheuen Fleischers wurde Borgnine ein Jahr später mit dem Oscar ausgezeichnet. Als beste Hauptdarsteller waren in diesem Jahr unter anderem Spencer Tracy, Frank Sinatra und James Dean nominiert.

Ernest Borgnine und Ehefrau Tova Traesnaes

APA/EPA/Mike Nelson

Der Hollywood-Star mit Italo-Wurzeln mit seiner Frau Tova Traesnaes

„Außergewöhnlich bewegtes Leben“

Insgesamt spielte Borgnine in rund 200 Filmen und TV-Serien mit. Im Fernsehen war er unter anderem in der 60er-Jahre-Serie „McHale’s Navy“ zu sehen. In den 80er Jahren folgte die Rolle des „Dominic Santini“ in „Airwolfe“. Und auch die jüngsten haben von Borgnine zumindest gehört: In der Originalversion der Trickfilmserie „SpongeBob Schwammkopf“ sprach er den dicken „Mermaid Man“. Für einen Gastauftritt in der US-Serie „Emergency Room“ wurde er zudem 2009 für einen Emmy nominiert.

TV-Hinweis

ORF2 ändert anlässlich des Todes von Ernest Borgnine sein Programm und sendet am Mittwoch, dem 11. Juli, um 23.50 Uhr den Klassiker „Verdammt in alle Ewigkeit“.

2010 wurde er von der Schauspielergewerkschaft (SAG) für sein Lebenswerk geehrt. Borgnine verfüge über eine grenzenlose Energie, die „im Alter von 93 Jahren noch immer ein Markenzeichen seines außergewöhnlich bewegten Lebens und seiner Karriere“ sei, so SAG-Präsident Ken Howard anlässlich der Preisverleihung im August vor zwei Jahren.

Einer seiner letzten Auftritte war Anfang des Jahres: Zum 100. Geburtstag des Filmstudios Paramount hatte Borgnine mit Dutzenden anderen Hollywood-Stars für ein Foto posiert. Er war der zweitälteste nach dem sieben Wochen älteren Kirk Douglas.

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