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Annan mit neuem Optimismus

Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad sollen in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus ein Massaker begangen haben. 44 Menschen, unter ihnen Frauen und Kinder, seien Freitagfrüh in der Vorstadt Duma von den Truppen getötet worden, berichteten syrische Oppositionsaktivisten.

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Die Oppositionellen stellten auch Bilder ins Internet, die in weiße und blutbefleckte Tücher gehüllte Leichen zeigen. Die Informationen ließen sich zunächst von unabhängiger Seite nicht bestätigen. Tags zuvor waren nach Angaben der Opposition fast 180 Menschen getötet worden. Bei den Opfern handle es sich um etwa 120 Zivilisten und fast 60 Soldaten, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag in London mit.

Oppositionsenklave unter Feuer

Zuletzt hatte im Mai das Massaker von Hula bei Homs mit 108 toten Zivilisten für weltweite Empörung gesorgt. UNO-Ermittler konnten laut der offiziellen Sprachregelung allerdings nicht eindeutig feststellen, wer die Täter waren. Sie hielten es demnach lediglich für wahrscheinlich, dass es von Regimetruppen und -milizen verübt worden war. Diese offizielle Position der UNO hatte aber vor allem damit zu tun, dass sich Russland auf politischer Ebene geweigert hatte, die Verantwortung für das Massaker von Hula dem syrischen Regime zuzurechnen.

In Duma dürfte, sollten sich die Angaben bewahrheiten, die Verantwortung von Assad nicht zu widerlegen sein: Die dort Getöteten wurden demnach Opfer von schwerem Artilleriebeschuss, wie er nur von der Armee kommen kann. Duma gilt als die bedeutsamste Enklave der Opposition in unmittelbarer Nähe zur Hauptstadt. Zu Jahresbeginn war es der Opposition kurzfristig gelungen, die Kontrolle über die Stadt zu erlangen. Seit Tagen liegt Duma nun unter Feuer. Helfer berichten von einer Flüchtlingswelle aus der 120.000-Einwohner-Stadt.

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