Japan entdeckt 7 Mio. Tonnen seltene Erden unter Pazifik
Japan hat unter dem Pazifik große Vorkommen seltener Erden entdeckt. Schlammproben vom Meeresboden nahe der östlichen japanischen Insel Minamitorishima deuteten darauf hin, dass sich dort rund 6,8 Millionen Tonnen der begehrten Mineralien befinden, sagte Professor Yasuhiro Kato von der Universität Tokio heute der Nachrichtenagentur AFP. Diese Menge entspräche dem 220-fachen derzeitigen Jahresbedarf Japans.
Als seltene Erden werden 17 chemische Elemente bezeichnet, die für die Industrie wertvolle Eigenschaften besitzen. Sie werden etwa benötigt, um Computer, Mobiltelefone, Batterien und Flachbildschirme zu fertigen. Sie kommen auch in Windanlagen, Raketen, Elektroautos und vielen weiteren Gütern zum Einsatz. Bisher entfallen mehr als 90 Prozent der weltweiten Förderung auf China, das damit ein Quasimonopol besitzt.
Laut Kato befinden sich nahe dem rund 2.000 Kilometer südöstlich von Tokio mitten im Pazifik gelegenen Eiland insbesondere große Mengen Dysprosium, das für Motoren in Hybridautos benötigt wird. Demnach befinden sich die Vorkommen 5.600 Meter unter dem Meeresspiegel. Kato geht davon aus, dass innerhalb von fünf Jahren unter Verwendung von Bohrtechnik aus der Erdölförderung mit der Förderung der seltenen Erden begonnen werden kann.