Euro-Gruppe: Weiter Streit über Juncker-Nachfolge
Keine Entscheidung über die Nachfolge von Euro-Gruppe-Chef Jean-Claude Juncker dürfte bei der Sitzung der Finanzminister der Währungsunion morgen in Luxemburg fallen.
In EU-Kreisen in Brüssel hieß es, dass bei der Euro-Gruppe nicht über Personalfragen gesprochen werde. Als Favorit für die Juncker-Nachfolge - dessen bereits viertes Mandat in Folge nach achtjähriger Amtszeit zu Jahresmitte ausläuft - war zuletzt der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble im Gespräch.
Allerdings hat nun Frankreich seine Anwartschaft ebenfalls angemeldet. Wie AFP und das deutsche „Handelsblatt“ berichteten, will Paris den neuen französischen Finanzminister Pierre Moscovici auf diesen Posten setzen.
Bleibt Juncker?
Am Wochenende wolle der französische Staatspräsident Francois Hollande mit den wichtigsten Ländern der Euro-Zone das Thema erörtern. Eine Entscheidung könnte bei der nächsten Sitzung von Euro-Gruppe und EU-Finanzministern am 9. und 10. Juli in Brüssel fallen.
Junckers Mandat läuft nach seinen eigenen Worten am 17. Juli um 16.00 Uhr aus. Die Weichen für diese Personalentscheidung könnten bereits beim EU-Gipfel am 28./29. Juni in Brüssel gestellt werden.
Frankreich hatte zuletzt erklärt, eine Einigung auf den neuen Euro-Gruppe-Chef sei nur im Rahmen eines europäischen Gesamtpakets möglich. Nicht ausgeschlossen erscheint es, dass angesichts des deutsch-französischen Streits Amtsinhaber Juncker neuerlich auf den Schild gehoben wird. Allerdings hat Juncker selbst eine fünfte Periode mehrmals ausgeschlossen.