Firmen setzen Social Media selten ein
Bei der Suche nach neuen Mitarbeitern werden diverse Social-Media-Plattformen hierzulande noch verhalten genutzt. Das ergab eine Studie des Centre of Human Resources Information Systems der Universität Bamberg und Frankfurt am Main, die von der Onlinekarriereplattform monster.at in Auftrag gegeben und kürzlich in Wien präsentiert wurde.
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Auf der Suche nach neuen Mitarbeitern und zur Selbstpräsentation nutzen Unternehmen zunehmend Social Media. Kanäle wie Xing, Facebook, Twitter, LinkedIn und YouTube werden laut der Studie aber noch verhalten eingesetzt.
Facebook fürs Image, Xing für Kandidatensuche
Für Imagewerbezwecke wird am stärksten auf Facebook vertraut, beim konkreten Recruiting spielt dann lediglich Xing eine Rolle. So setzt ein Viertel der Firmen Xing bei der Suche nach Informationen über einen Kandidaten ein, für die aktive Suche nach Mitarbeitern nutzen 21 Prozent der Unternehmen Xing. Nur 16 Prozent der Unternehmen haben eine explizite Strategie für den Einsatz von Social Media in der Personalbeschaffung und besitzen einen Redaktionsplan zur Gestaltung des eigenen Social-Media-Auftritts.
Den berüchtigten „Facebook-Check“, wo Unternehmen Facebook-Seiten von Bewerber analysieren, gebe es nur „in Ausnahmefällen“, sagt Sven Laumer von der Universität Bamberg. Nur 17 Prozent der befragten Firmen sagten, dass sie auch auf Facebook nach Informationen über den Kandidaten suchen. Wenn ein Kandidat von sich aus anführe, wo er präsent sei, schaue sich das Unternehmen seinen Auftritt meist an.
Auch Smartphones können für den Arbeitsmarkt neue Möglichkeiten bieten: Etwa jedes zweite Unternehmen erwartet durch die steigende Smartphone-Nutzung Einfluss auf die Personalrekrutierung. Aber erst acht Prozent der Unternehmen nutzen derzeit Mobile-Recruiting.
Empfehlungen haben noch immer Vorrang
Trotz zahlreicher neuer Möglichkeiten für die Suche nach neuen Mitarbeitern bleiben Empfehlungen der bestehenden Mitarbeiter für die meisten Firmen dominierend: Für 82 Prozent der befragten Unternehmen stellen Mitarbeiterempfehlungen einen wichtigen Kanal zur Rekrutierung neuer Fachkräfte dar. Mehr als zwei Drittel geben zudem an, die privaten und beruflichen Netzwerke ihrer Mitarbeiter für die Rekrutierung zu nutzen.
Für die empirische Studie, die in Österreich seit sechs Jahren durchgeführt wird, wurden in Österreich die Top-500-Unternehmen kontaktiert, die Rücklaufquote lag bei 21,2 Prozent (106 Unternehmen). Weiters wurde eine Fallstudie mit der Allianz Österreich durchgeführt.
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