Finanzinvestor und Karstadt-Eigner
Nur noch zwei Investoren sind angeblich an einer Schlecker-Übernahme interessiert. Offiziell bestätigt ist das nicht. Sollten am Freitag keine abschlussreifen Angebote vorliegen, würden die verbliebenen deutschen Filialen der Drogeriemarktkette aber wohl aufgelöst werden. Spekuliert wird derzeit noch über die Investoren Nicolas Berggruen und den Finanzinvestor Cerberus:
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Nicolas Berggruen: Er gefällt sich als Retter. Den Namen Nicolas Berggruen dürften viele erst kennen, seit er sich 2009 aufmachte, Karstadt zu retten. Der Sohn des Kunstsammlers Heinz Berggruen ist aber schon seit Jahrzehnten als Investor tätig. Der Deutsch-Amerikaner bündelte seine Aktivitäten ab 1986 in den Berggruen Holdings in New York und steckte mehrere Milliarden US-Dollar in Firmen und Immobilien - von indischen Hotels über Wasserkraftwerke in der Türkei bis zu Weiterbildungsinstituten in Kalifornien.
Seit 2005 hat ein deutscher Ableger am Berliner Kurfürstendamm 300 Millionen Euro in Immobilien in Berlin und Brandenburg investiert. 2007 stieg Berggruen beim insolventen Möbelunternehmen Schieder ein und bot später auch um Kaufhof mit - ohne Erfolg.
Cerberus Als der Wall-Street-Händler Stephen Feinberg 1992 die Gesellschaft gründete, wählte er als Namensgeber ausgerechnet den dreiköpfigen Höllenhund, der in der griechischen Mythologie das Tor zur Unterwelt bewacht. Cerberus kaufte sich in schwächelnde Firmen ein, sanierte sie knallhart, um sie später mit Gewinn wieder abzustoßen.
Die New Yorker haben sich mit dieser Methode in die Topliga der Finanzinvestoren hochgearbeitet. Cerberus übernahm 2007 von Daimler die Mehrheit am US-Autohersteller Chrysler, in Deutschland mischte Cerberus bei Woolworth und dem Kauf von großen Wohnungsbeständen mit. Cerberus steckt auch hinter der Hollywood-Firma Spyglass („G.I. Joe“, „Star Trek“), und kürzlich sicherte sich der US-Investor auch die „Gelben Seiten“ des US-Telekomriesen AT&T.
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