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Bis zuletzt an neuem Album gearbeitet

Die legendäre Disco-Sängerin Donna Summer ist einem Krebsleiden erlegen. Wie ihre Familie mitteilte, starb Summer Donnerstagfrüh im Alter von 63 Jahren. „Während wir um sie trauern, feiern wir in Frieden ihr außergewöhnliches Leben und ihr andauerndes Erbe“, hieß es in der Erklärung.

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Mit Hits wie „Hot Stuff“, „Bad Girls“ und „She Works Hard for the Money“ war Summer unbestritten die „Disco-Queen“ der 70er und frühen 80er Jahre. Bis zuletzt hatte sie an einem neuen Album gearbeitet. Dass sie Krebs hatte, war in der Öffentlichkeit nicht bekannt.

Karrieresprungbrett Deutschland

Ein Sprungbrett für Summers steile Karriere war Deutschland. Weil die mit sechs Geschwistern in einer frommen christlichen Familie in Boston aufgewachsene LaDonna Adrian Gaines, wie sie eigentlich hieß, in New York keine Anstellung fand, nahm sie 1968 eine Rolle in dem Musical „Hair“ in München an. Acht Jahre blieb sie beruflich in Bayern. Sie lernte Deutsch, heiratete ihren ersten Mann, den Österreicher Helmuth Sommer (von dem ihr späterer Künstlername Summer stammt), und kam mit ihrem langjährigen Produzententeam Giorgio Moroder und Pete Bellotte zusammen.

Sängerin und Disco-Ikone Donna Summer

Reuters/John McConnico

Summer bei einem Auftritt in Oslo im Jahr 2009

Skandal macht Summer berühmt

Gleich ihr erster Hit 1975 wurde ein internationaler Skandal: In „Love to Love You Baby“ stöhnt sie sich 17 Minuten lang hocherotisch zu Disco-Musik durch den Song. Das „Time“-Magazin berichtete, für die Aufnahme hätten 22 Orgasmen simuliert werden müssen. Summer bekam das Etikett „Sexgöttin“ verpasst, mehrere Sender verbannten das Stück aus ihrem Programm.

Nach der Rückkehr in die USA folgten weitere Hits wie „I Feel Love“, „No More Tears“, „On the Radio“ und „Last Dance“, der Oscar-prämierte Titelsong aus dem Musikfilm „Thank God It’s Friday“. Mit fünf Grammys, drei aufeinanderfolgenden Nummer-eins-Platin-Alben und mehr als 130 Millionen verkauften Platten wurde Summer zum Weltstar. Mit „She Works Hard for the Money“ sang sie 1983 die Hymne aller alleinerziehenden Mütter. Viele Stars der folgenden 30 Jahre, darunter Michael Jackson, Madonna und Beyonce, bekannten, von ihr beeinflusst worden zu sein.

Hoher Preis für Erfolg

Der Ruhm hinterließ aber Spuren. Ende der 70er Jahre kämpfte Donna Summer mit Depressionen und unternahm mehrere Selbstmordversuche. Der christliche Glaube gab ihr letztlich wieder Kraft. Summer war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe mit Sommer stammt ihre Tochter Mimi. 1980 heiratete sie den Musiker Bruce Sudano und hatte mit ihm die Töchter Brooklyn und Amanda.

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