Yahoo-Chef Thompson geht ohne Abfindung
Der Abschied von Yahoo fällt für den gestrauchelten Konzernchef Scott Thompson besonders bitter aus. Der Manager, dem ein falscher Unititel zum Verhängnis geworden war, bekommt keine Abfindung.
Ihm bleiben allerdings die Millionen in bar und Aktien, die er nach seinem Wechsel von seinem früheren Arbeitgeber eBay erhalten hatte. Das geht aus einer Börsenmitteilung von gestern hervor.
Thompson war am Sonntag aus dem Unternehmen ausgeschieden, nachdem ein Großaktionär einen falschen Abschluss in Computerwissenschaften in seinem Lebenslauf entdeckt und ihn damit öffentlich unter Druck gesetzt hatte. Wie mehrere US-Medien berichten, habe Thompson dem Yahoo-Verwaltungsrat zudem kurz vor seinem Rückzug eröffnet, dass er an Schilddrüsenkrebs leide. Öffentlich hatte sich Thompson nicht geäußert.
Es ist schon der zweite unrühmliche Abgang eines Yahoo-Chefs binnen kurzer Zeit. Thompson war erst zu Jahresbeginn angetreten. Seine Vorgängerin Carol Bartz war im vergangenen Herbst gefeuert worden, weil sie es nicht geschafft hatte, den Umsatzschwund des Unternehmens zu stoppen. Monatelang war Yahoo führungslos. Thompson hatte erste Erfolge vorweisen können. Ein endgültiger Nachfolger wird noch gesucht.