Pentagon kippt antimuslimisches Planspiel für Soldaten
Das US-Verteidigungsministerium hat ein umstrittenes Planspiel für Soldaten mit fiktiven Vorgaben wie etwa Massenmorden an Muslimen abgesetzt. Das bestätigte das Pentagon gestern. Der für die Lehrstunde zuständige Offizier bleibe zwar am Joint Forces Staff College in Norfolk (Virgina), unterrichte aber vorerst nicht mehr, wie ein Sprecher des Militärstabs der Nachrichtenagentur dpa mitteilte.
Der Oberstleutnant hatte nach Informationen des Magazins „Wired“ in Planspielen und Simulationen Massenmorde an Muslimen ins Auge gefasst. Dabei war von einem „totalen Krieg“ gegen Muslime sowie von deren „Ausrottung“ die Rede.
Generalstabschef Martin Dempsey verurteilte das Planspiel auf das Schärfste. „Das war vollkommen verwerflich, gegen unsere Werte.“ Zudem sei ein solches Modell „akademisch unverantwortlich“, so Dempsey. Er habe davon durch einen Studenten erfahren, der daran Anstoß genommen habe. Der Ausbildner lehre nicht mehr. Zudem werde untersucht, wie es dazu kommen konnte und wie solche Auswüchse vermieden werden könnten.