US-Republikanerin Bachmann ist jetzt Schweizerin
Als erzkonservative, aber chancenlose Bewerberin um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner machte Michele Bachmann auch in Europa Schlagzeilen, nun könnte sie theoretisch in der Schweiz nach hohen Staatsämtern streben. Bachmann hat über ihren Mann Marcus die Schweizer Staatsangehörigkeit erhalten, wie Medien gestern berichteten. Die 56-Jährige ist demnach bereits seit dem 19. März offiziell Schweizerin, behält aber weiterhin ihre US-Staatsbürgerschaft.
Die Eltern von Marcus Bachmann waren einst aus der Schweiz in die USA ausgewandert. Der Ehemann der Politikerin stellte den Medienberichten zufolge im Februar einen Antrag auf doppelte Staatsbürgerschaft, nachdem mehrere seiner Kinder den Wunsch nach einem Doppelpass geäußert hatten. „Sie haben als Familie diesen Prozess durchlaufen“, zitierten US-Medien eine Sprecherin der Abgeordneten aus Minnesota. Als Erstes hatte das Schweizer Fernsehen über die neue Eidgenossin berichtet.
Galionsfigur der „Tea Party“
Bachmann führt im Repräsentantenhaus die erzkonservative „Tea-Party“-Fraktion an, die mit radikalen Kürzungen die Staatsverschuldung der USA bekämpfen will. Auch in der Einwanderungspolitik vertritt die Neu-Schweizerin eine harte Linie. Außerdem verficht die Politikerin traditionelle Familienwerte und lehnt Abtreibungen scharf ab. Ihr Mann betreibt eine christliche Familienberatung, die in die Kritik geraten war, weil sie angeblich auch eine Therapie zur „Heilung“ von Homosexuellen angeboten haben soll. Das Paar hat fünf leibliche Kinder und nahm über 20 Pflegekinder in ihr Haus auf.
Vergangenes Jahr startete Bachmann den Versuch, Präsidentschaftskandidatin ihrer Partei zu werden. Nach einem schlechten Abschneiden bei der ersten Vorwahl Anfang Jänner in Iowa zog sie sich aber aus dem Rennen zurück.