Wahlen von Armenien bis Schleswig-Holstein
Neben den für die gesamte Eurozone wichtigen Wahlen in Griechenland und Frankreich finden heute noch weitere Wahlen in mehreren Ländern statt: In Serbien und Armenien wird ein neues Parlament gewählt; neun Millionen Italiener sind aufgerufen, in 105 Kommunen - darunter Verona, Genua und Palermo - neue Vertreter zu wählen. Dies ist ein wichtiger Stimmungstest - ähnlich wie in Deutschland die Wahl im Bundesland Schleswig-Holstein.
In Serbien werden neben dem Parlament auch der Präsident, die Lokalverwaltungen und das Regionalparlament in der nordserbischen Provinz Vojvodina gewählt. Für Serbien geht es nicht zuletzt um die Perspektive eines EU-Beitritts.
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Kommunalwahlen in Italien
Neun Millionen Italiener sind heute und morgen zu Kommunalwahlen aufgerufen. Es handelt sich um die ersten Wahlen seit dem Ende der Regierung von Silvio Berlusconi im vergangenen November. Gewählt wird in 1015 Kommunen, darunter Genua, Parma, Verona und Palermo. Die Teilkommunalwahlen gelten als wichtiger Wahltest in Hinblick auf die Parlamentswahlen im kommenden Jahr.
Infolge der drastischen Sparmaßnahmen zur Bewältigung der Schuldenkrise wächst die Politikverdrossenheit der Italiener. Die am Wahlkampf beteiligten Parteien befürchten eine hohe Stimmenthaltung. Auch eine Reihe von Korruptionsskandalen, die die Traditionsparteien in den letzten Monaten schwer belastet haben, setzen die Parteien unter Druck. Mit Spannung wird vor allem das Abschneiden der von Skandalen erschütterten Lega Nord erwartet.
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Armenier wählen neues Parlament
In der Kaukasus-Republik Armenien wird ein neues Parlament gewählt. Umfragen sehen erneut die Republikanische Partei von Präsident Sersch Sarksjan (Serge Sarkissian) in Führung, gefolgt von der Partei Blühendes Armenien des Millionärs und Ex-Wrestling-Weltmeisters Gagik Zarukjan.
Die Wahl der 131 Abgeordneten gilt als wichtiger Test für die frühere Sowjetrepublik, nachdem 2008 bei heftigen Protesten gegen den Ausgang der Präsidentenwahl zehn Demonstranten getötet worden waren.
Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) rechneten zunächst nicht mit größeren Unregelmäßigkeiten, in örtlichen Medienberichten war jedoch von Stimmenkauf die Rede.
Schleswig-Holstein wählt neuen Landtag
Im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein sind rund 2,2 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, einen neuen Landtag zu wählen. Der Ausgang der Wahl im nördlichsten Bundesland, in dem seit 2009 eine Koalition aus CDU und FDP regiert, ist den Umfragen zufolge weitgehend offen.
Während es für eine Neuauflage von Schwarz-Gelb voraussichtlich nicht reichen dürfte, könnte auch Rot-Grün eine Mehrheit verpassen. Nicht zuletzt ist der Wahlgang ein Stimmungstest für die schwarz-gelbe Regierung in Berlin. Die Liberalen könnten die Serie von Niederlagen stoppen.