EZB-Bankeinlagen überschreiten 800-Mrd.-Marke
Die eintägigen Einlagen der Geschäftsbanken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sind erstmals seit Mitte März über die Marke von 800 Milliarden Euro gesprungen. Die Übernachteinlagen der Institute legten heute um rund 14 Mrd. Euro auf gut 803 Mrd. Euro zu, wie die EZB in Frankfurt mitteilte.
Für gewöhnlich spiegeln die eintägigen Einlagen der Geldhäuser bei der EZB auch das Misstrauen der Banken untereinander wider. Experten weisen jedoch schon seit langem darauf hin, dass die Aussagekraft der Übernachteinlagen wegen der riesigen EZB-Geldspritzen derzeit sehr begrenzt ist.
Europas Banken parken einen großen Teil der riesigen Geldspritzen bei der Notenbank. Denn die Geldhäuser benötigen einen Großteil der zusätzlichen Liquidität nicht ständig und verwenden diesen als „Sicherheitspuffer“. So fließt ein Teil des frischen Geldes gegen einen geringen Guthabenzins regelmäßig an die EZB zurück. Ende Februar hatte die EZB die Banken des Euro-Raums mit Zentralbankgeld über knapp 530 Mrd. Euro versorgt. Zusammen mit dem ersten Dreijahrestender von Ende Dezember beläuft sich das Gesamtvolumen auf über eine Billion Euro.