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Ikea räumt Fehler ein

Nach dem Vorwurf der Bespitzelung von Mitarbeitern und Kunden in Frankreich hat Ikea Anfang April schwere Fehler eingeräumt und Konsequenzen in seiner Personalführung angekündigt.

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Die beanstandeten Praktiken seien „inakzeptabel“ und „untragbar“, sagte Ikea-Chef Stefan Vanoverbeke der Nachrichtenagentur AFP in Paris. Der Möbelriese hatte interne Untersuchungen zu den Vorwürfen angestrengt, die Justiz ermittelt in dem Fall. „Wir haben festgestellt, dass es Praktiken bei Ikea Frankreich gab, die weder unseren Werten noch unseren ethischen Standards entsprechen“, sagte Vanoverbeke. Er bedauere das sehr.

Um das Vertrauen unter den Mitarbeitern, den Gewerkschaftern des Konzerns und bei den Kunden wiederherzustellen, sollten nun die Führungsstruktur geändert und unter anderem mehr Transparenz bei der Rekrutierung von Mitarbeitern geschaffen werden.

Informationen aus der Polizeikartei

Ikea Frankreich stand davor wochenlang im Mittelpunkt eines Skandals um eine großangelegte Bespitzelung von Mitarbeitern und sogar von Kunden. Die französische Justiz untersucht den Vorwurf, dass Ikea mit privaten Sicherheitsleuten zusammenarbeitete. Diese sollen dem Möbelhaus Informationen aus der zentralen Polizeikartei, aus der Kfz-Zulassungsstelle und aus dem Führerscheinregister übermittelt haben.

Dabei sollen nicht nur Bewerber und Angestellte ausgespäht worden sein, sondern auch Gewerkschafter und sogar Kunden im Fall einer geschäftlichen Auseinandersetzung. Wegen der Vorwürfe wurde Mitte März auch die Zentrale von Ikea Frankreich in der Nähe von Paris durchsucht. An der systematischen Bespitzelung soll teils der langjährige Unternehmenschef Jean-Louis Baillot beteiligt gewesen sein.

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