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Lebensmittel als neues Wachstumsfeld

Der Schweizer Rohstoffgigant Glencore hat nach Angaben von Ende März mit zwei Partnern für knapp fünf Mrd. Euro den Kauf von Kanadas größtem Getreidekonzern Viterra vereinbart. Der Konzern hatte den Lebensmittelmarkt offiziell als nächstes Wachstumsfeld auserkoren.

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Viterra ist vor allem wegen seiner Getreidespeicher in Kanada ein attraktiver Übernahmekandidat, der einen begehrten Zugriff auf die kanadischen Vorräte an Raps, Sommerweizen, Hafer und Hartweizen bietet. Zudem verfügt das Unternehmen über enorme Lagerkapazitäten in den Häfen Südaustraliens. „Der Kauf von Viterra zeigt, wie sehr wir von der Bedeutung, der Zukunft und dem Potenzial der kanadischen und australischen Getreidemärkte überzeugt sind“, sagte Chris Mahoney, der bei Glencore für landwirtschaftliche Produkte zuständig ist. Kanada ist weltweit der achtgrößte Getreideproduzent.

Übernahme von Marktführer scheiterte

Glencore zahlt gemeinsam mit der kanadischen Agrium sowie Richardson International 6,1 Mrd. kanadische Dollar (4,7 Mrd. Euro). Das Führungsgremium von Viterra stimmte der Übernahme zu und erklärte, in den vergangenen Monaten mit einer Vielzahl von Bietern verhandelt zu haben. Glencore will den Großteil der Viterra-Geschäftsteile in Kanada abspalten und umgehend für rund zwei Mrd. Euro an Agrium und Richardson weitergeben.

Der Rohstoffkonzern vertreibt schon jetzt neben Metallen, Mineralien und Öl auch Getreide. Im vergangenen Jahr hatten die Schweizer vergeblich versucht, sich mit Louis Dreyfus den größten Spieler auf dem Markt einzuverleiben. Dreyfus, der kanadischen Cargill und dem US-Händler Gavilon Group wurde ebenfalls Interesse an Viterra nachgesagt.

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