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Umfragwerte zuletzt gesunken

Der 74-jährige spanische König Juan Carlos I. dürfte so ziemlich der einzige in der Weltgeschichte sein, der von einem Diktator eingesetzt wurde und sein Land zur Demokratie geführt hat. Als er im November 1975 nach dem Tod vom Francisco Franco zum König gekrönt wurde, dachte er nicht daran, das Regime des „Caudillo“ (Führer) fortzuführen. Der junge Monarch ebnete den Weg zu einem demokratischen System.

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Er kommt ohne einen größeren Hofstaat aus. Er lebt mit der 73-jährigen Königin Sofia im eher bescheidenen Zarzuela-Palast, einem ehemaligen Jagdschlösschen der spanischen Könige. Der königliche Palast im Zentrum von Madrid dient repräsentativen Zwecken und kann besichtigt werden.

Affäre belastet Königshaus

Juan Carlos wurde am 5. Jänner 1938 im Exil in Rom geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Italien, Portugal und der Schweiz. 1962 heiratete er Prinzessin Sofia von Griechenland. Das Paar hat drei Kinder: Infantin Elena (48), Infantin Cristina (46) und Thronfolger Felipe (44).

Seine herzliche und offene Art brachten dem passionierten Segler, Jäger und Freund des Stierkampfes die Sympathien seiner Landsleute ein. In Umfragen war der Monarch lange im Höhenflug - das Ansehen der Monarchie wurde zuletzt aber beschädigt durch eine Affäre seines Schwiegersohnes Inaki Urdangarin, Ehemann der Königstochter Cristina. Dieser steht im Verdacht, als Chef einer gemeinnützigen Stiftung Fördergelder auf private Konten abgezweigt zu haben.

8,3 Millionen pro Jahr

Der Etat des Königshauses, das vom Staat finanziert wird, belief sich im vergangenen Jahr auf 8,3 Millionen Euro. Davon bezog der König ein Gehalt von 293.000 Euro. Der Etat soll in diesem Jahr im Rahmen der krisenbedingten Sparmaßnahmen um zwei Prozent gekürzt werden.

Juan Carlos sucht die Nähe zur Bevölkerung. Über sein Amt sagte er einmal: „Hier musst du dir den Thron Tag für Tag aufs Neue verdienen. Wenn das Volk gegen dich ist, kannst du einpacken.“

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