„Umfragen entscheiden nicht die Wahl“
In den Tagen vor der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl hat Präsident Nicolas Sarkozy trotz sinkender Umfragewerte demonstrativ Optimismus verbreitet. Es werde bei der Wahl noch „große Überraschungen“ geben, sagte Sarkozy am Donnerstagabend in einer Fernsehrunde mit fünf Präsidentschaftskandidaten. Die Umfragen würden nicht die Wahl entscheiden, hob er hervor.
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Auch der sozialistische Favorit Francois Hollande wandte sich gegen den Eindruck, dass schon alles entschieden sei. „Seit einem Jahr wird gesagt, dass ich gewinnen werde. Ich bin dessen nicht sicher, denn die Wähler werden entscheiden“, sagte er der Zeitung „Liberation“ (Freitag-Ausgabe). Durch das ständige Wiederholen des Ergebnisses könne es am Ende „böse Überraschungen“ geben. Er rief seine Anhänger erneut auf, zur Wahl zu gehen.
Schon in erster Runde voran?
Den jüngsten Umfragen vom Donnerstag zufolge geht Hollande als Sieger aus der Wahl hervor: In der ersten Runde am 22. April sehen ihn drei von vier Umfragen mit 27 bis 30 Prozent vor Sarkozy mit 26 bis 28 Prozent. Demnach konnte Hollande seit Anfang April wieder Boden gutmachen, nachdem er zeitweise von Sarkozy in der ersten Runde überflügelt worden war. In der Stichwahl am 6. Mai liegt Hollande aber seit Monaten klar vor Sarkozy: Derzeit werden ihm 54 bis 57 Prozent prognostiziert gegenüber 43 bis 46 Prozent für den amtierenden Präsidenten.
Die insgesamt zehn Kandidaten für die Präsidentenwahl hatten sich am Mittwochabend und Donnerstagabend im Fernsehsender France 2 den Fragen von Journalisten gestellt. Zu einem Fernduell zwischen Hollande und Sarkozy kommt es am Sonntag in Paris: Mehrere zehntausend Anhänger werden jeweils bei den Wahlveranstaltungen der beiden erwartet, die am Nachmittag in der Hauptstadt parallel abgehalten werden.
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