Themenüberblick

Haubner verweist auf Vorbild Schweden

Geht es nach den Vorstellungen von ÖVP-Wirtschaftsbund-Chef Peter Haubner, soll es künftig am ersten Tag des Krankenstandes kein Gehalt mehr geben. Wie Haubner im „Kurier“ (Samstag-Ausgabe) erklärte, will er damit Kurzkrankenstände eindämmen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Vorbild sei Schweden: Dort werde der erste Krankenstandstag seit 1993 nicht bezahlt. Dort seien die Krankenstände dadurch massiv zurückgegangen. Auch in Österreich seien Krankenstände insgesamt in den vergangenen 20 Jahren leicht rückläufig gewesen - im Schnitt von 15,2 auf 12,9 Tage pro Arbeitnehmer in einem Jahr. Demgegenüber hätten sich die Kurzkrankenstände (bis zu drei Tage) in dieser Zeit allerdings verdoppelt. Haubner ortet aus diesem Grund „Handlungsbedarf“ und fordert, „dass die Entgeltfortzahlung erst am zweiten Tag beginnt“.

„Niemand soll bestraft werden“

Niemand solle bestraft werden, so Haubner laut „Kurier“ weiter. Es solle nur ein Beitrag für mehr Gerechtigkeit sein. Die Unternehmer zahlten einen Großteil des Kindergeldes, der Schulbücher, der Freifahrten, dann gab es Forderungen nach einem Papamonat, und der Pflegeurlaub solle auch ausgedehnt werden. „Da muss man einmal Stopp sagen.“

Er glaube, dass auch die Arbeitnehmer einen Beitrag leisten könnten. Ihm gehe es darum, dass ein Kostenbewusstsein entstehe. In der Entgeltfortzahlung eingespartes Geld könne, so der Wirtschaftsbündler, in die betriebliche Gesundheitsvorsorge investiert werden. Genannt wurde laut „Kurier“ etwa die Mitfinanzierung von Massagen, Fitnesscenter-Karten bzw. das Engagieren eines Trainers für die Belegschchaft.

Minus 75,90 Euro

Wie viel die Mitarbeiter verlieren würden, würde der erste Krankenstandstag nicht bezahlt, hat Haubner auch schon ausgerechnet: Seinen Angaben nach würde das Minus bei einem Angestellten, der 1.000 Euro (brutto) verdient, 38,60 Euro (netto) im Monat ausmachen. Bei einem Einkommen von 2.500 Euro wären es um 75,90 Euro weniger.

Links: