„Titanic“-Speisekarte für 76.000 Pfund versteigert
Fast 100 Jahre nach ihrem Untergang am 15. April 1912 haben sich „Titanic“-Fans aus aller Welt um Erinnerungsstücke an das legendäre Schiff gerissen. Bei einer Versteigerung des Auktionshauses Henry Aldridge & Son im südenglischen Devizes (Grafschaft Wiltshire) erzielte eine Originalspeisekarte aus dem Erste-Klasse-Salon des Schiffs gestern den Rekordpreis von 76.000 Pfund Sterling (91.000 Euro). Das Gebot eines privaten Sammlers aus Großbritannien lag damit innerhalb der geschätzten Spanne von 60.000 bis 100.000 Pfund, teilte das Auktionshaus gestern mit.
Letztes Menü: Hühnchen a la Maryland
Die Speisekarte zeigt das letzte Mittagsmenü, das auf dem Luxusdampfer eingenommen wurde. Für die Passagiere der Ersten Klasse gab es unter anderem Eier auf Spargel, Bauernkraftbrühe und Hühnchen a la Maryland. Ruth Dodge, eine Passagierin und Überlebende der Tragödie, hatte die Speisekarte mit dem Datum 14. April 1912 in ihrem Portemonnaie mitgenommen.
Außerdem kam bei der „Titanic“-Auktion neben zahlreichen Bildern, Fotografien und Filmplakaten auch ein handgeschriebener Brief von Henry Wilde, dem Ersten Offizier des Schiffes, unter den Hammer. Wilde gilt als einer der Helden der Katastrophe, weil er in letzter Minute noch klemmende Rettungsboote flott bekam. In dem kurz vor dem Auslaufen in Southhampton verfassten Brief an seine Familie nannte er die „Titanic“ ein „wunderbares Schiff“, das „neueste, was der Schiffbau zu bieten hat“. Der Brief ging für 29.000 Pfund weg.